Senioren: Mundhygiene oft vernachlässigt

Die Salzburger Zahnärztekammer forciert die Schulung von Pflegekräften in Seniorenheimen. Chronische Entzündungen im Zahnbereich durch mangelnde Mundhygiene können schwerwiegende Krankheiten verursachen, warnen Experten.

36 Pflegemitarbeiter von zwölf Seniorenheimen des Roten Kreuzes werden nun speziell ausgebildet. Das Projekt heißt daher „Länger leben durch sorgfältige Mundhygiene“. Laut einer Studie der Universität Graz leiden 85 Prozent aller Bewohner in Senioreneinrichtungen an einer chronisch entzündlichen Erkrankung in der Mundhöhle. Das kann fatale Auswirkungen haben, warnt Gerwin Arnetzl. Er ist Facharzt für Alterszahnheilkunde und hat die Schulung der Pflegemitarbeiter geleitet.

Chronische Paradontitis erhöht Schlaganfall-Risiko

„Es ist heute allgemeiner Wissensstand und durch Studien belegt, dass die Keime, die in so einer chronischen Entzündung vorhanden sind, auch Auswirkungen auf Hirngefäße, Herzkranzgefäße oder auch Nierengefäße haben. Bei einer chronischen Paradontitis hat man ein dreifach erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall und ein zweifach erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt“, sagt Arnetzl.

Das Salzburger Rote Kreuz ist Vorreiter bei der Schulung seiner Pflegemitarbeiter. Auch dessen Geschäftsführerin Sabine Kornberger-Scheuch hält es für wichtig, die Seniorenbetreuer dahin gehend zu schulen. „Die Mitarbeiter sollen genau wissen, worauf sie achten müssen. Es soll unter allen Umständen vermieden, dass die Senioren Schmerzen haben oder gar nicht mehr essen.“ Sorgfältige Mundhygiene helfe zum einen, Krankheiten zu vermeiden, steigere aber auch die Lebensqualität der Senioren, betont Kornberger-Scheuch.

Links: