Probleme mit zentralem Personenstandsregister

Das neue Zentrale Personenstandsregister (ZPR) beschert den Salzburger Gemeinden Probleme: Denn bis alle Personendaten auch in das neue System eingegeben sind, ist die Belastung für die Gemeindeämter hoch - und führt zu Wartezeiten.

Das Zentrale Personenstandsregister sollte vieles vereinfachen: Geburtsurkunden, Sterbeurkunden und Staatsbürgerschaftsnachweise sollten mittlerweile in jedem Standesamt in Österreich mit einem Knopfdruck zu haben sein. Eineinhalb Monate nach der Vernetzung aller 1.500 österreichischen Standesämter, gibt es jedoch Verzögerungen: Von Henndorf (Flachgau) über Neumarkt am Wallersee (Flachgau) und Bad Vigaun (Tennengau) bis Zell am See (Pinzgau) bitten die Gemeinden in ihren Weihnachtszeitungen die Bürger um Verständnis und Geduld bei der Ausstellung der Dokumente.

Stefan Stöckerl vom Standesamt Zell am See rät Brautleuten in der aktuellen Stadtzeitung „Hippolyt“ sogar, sechs Wochen vor der Hochzeit alle Papiere zu besorgen. Allein in Zell am See müssten 60.000 Buch- und Staatsbürgerschaftseinträge in das neue Computersystem eingetragen werden. In ganz Österreich sind es 16 Millionen Datensätze. Bis das System funktioniert, könnte es noch Jahre dauern, befürchtet Stöckerl.

Stadt Salzburg im Rückstand bei Geburtsurkunden

Auch die Landeshauptstadt Salzburg kennt das Problem. Hier soll sogar eine zusätzliche Kraft im Standesamt eingestellt werden, um alle Daten in das zentrale Register einzugeben, sagt der zuständige Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP): „Wir hoffen, dass die dringend notwendige Verstärkung möglichst rasch im Team des Standesamtes eingesetzt werden kann, um lange Wartezeiten zu vermeiden und Rückstände auffangen zu können.“ Vor allem bei den Geburtsurkunden sei das Salzburger Standesamt derzeit im Rückstand.

Alle positiven Effekte des Zentralen Personenstandsregisters würden wohl erst in einigen Jahren merkbar sein, erwartet auch Preuner. Doch schon jetzt entfielen durch die gemeinsame Datenbank - etwa beim Aufgebot vor der Hochzeit oder bei den Dokumenten für Neugeborene - einige Behördenwege, so der Vizebürgermeister.

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