Vorwurf der Geldvernichtung an Klug

Im Streit um die geplante Auflösung der Salzburger Militärmusik wirft Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) jetzt Geldvernichtung vor. Erst vor drei Jahren habe die Militärmusik einen neuen, teuren Probensaal erhalten.

Im Jahr 2011 musste die Salzburger Militärmusikkapelle von der inzwischen an Red Bull verkauften Rainerkaserne in Glasenbach in die Schwarzenbergkaserne nach Wals übersiedeln. Dort wurde für das Blasmusikorchester mit großem Aufwand ein eigener, 170 Quadratmeter großer Probensaal adaptiert. Zudem erhielten die Profimusiker 33 Übungsräume.

„Konzeptlose Vorgangsweise“

Die Militärmusik hat dort also beste Voraussetzungen. Dennoch soll das Orchester nach dem Sparplan von Verteidigungsminister Gerald Klug für das Bundesheer jetzt aufgelöst werden. Landeshauptmann Wilfried Haslauer spricht von einer konzeptlosen Vorgangsweise. „Da wird auch viel Geld vernichtet. Und wenn man beginnt, einer Armee ihre Symbole zu vernichten oder sie drastisch zu reduzieren, dann schafft sie sich selbst ab.“

Heeres-Insider beweifeln, dass die Auflösung der Militärmusik tatsächlich wesentliche Einsparungen bringt. Das Kaderpersonal muss nämlich weiter im Bundesheer beschäftigt werden.

Ministerium: „Müssen das unbedingt Nötige sichern“

Das Bundesheer habe in den vergangenen Jahren täglich 700.000 Euro weniger an Geld zur Verfügung gehabt. Jetzt sei der Punkt erreicht, an dem das Heer sich Einrichtungen wie eben die Salzburger Militärmusik einfach nicht mehr leisten könne. Das neue Konzept sei darauf ausgerichtet, die Finanzierung des unbedingt Notwendigen sicherzustellen, sagt dazu der Sprecher des Verteidigungsministers, Oberst Michael Bauer. In Wien haben ÖVP und SPÖ betont, dass sie die Verhandlungen über das Sparkonzept des Verteidigungsministers in wenigen Wochen abschließen wollen.

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