Widerstand gegen Schul-Schließung

Im Pongau regt sich Widerstand gegen die geplante Schließung der Tourismusschule Bischofshofen. Wirte und Hoteliers ärgern sich über die Entscheidung der Wirtschaftskammer. Die führt in Bad Hofgastein bereits eine ähnliche Schule.

Gut 160 Schüler besuchen aktuell die Tourismusschule Bischofshofen mit ihren 3 Zweigen: einer fünfjährigen Ausbildung mit Matura, einer dreijährige Hotelfachschule und einem Fachlehrgang für Erwachsene. Die Schülerzahlen sind in den vergangenen Jahren gesunken - vor allem die Hotelfachschule ist wenig gefragt. Die Wirtschaftskammer will deshalb künftig nur mehr einen Tourismus-Schulstandort im Pongau betreiben - den in Bad Hofgastein.

Schüler der Tourismusschulen

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Die Schule in Bischofshofen sei nicht ausgelastet - jene in Bad Hofgastein auch nicht. Beide Schulen weiterzuführen, sei nicht zukunftstauglich

„Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“, sagt Manfred Pammer von der Wirtschaftskammer. „Wir sind vor allem aufgrund der demographischen Entwicklung zu diesem Schluss gekommen. Es gibt immer weniger Jugendliche, deshalb sind zwei Schulstandorte im Pongau nicht zukunfttauglich“, so Pammer.

Schließung sei das „falsche Signal“

Alle Schüler, die derzeit die Tourismusschule in Bischofshofen besuchen, können die Ausbildung noch fertig machen - spätestens in 5 Jahren soll aber Schluss sein. Eine Entscheidung, die auf Unverständnis stößt: „Wir sind absolut erzürnt, dass die Tourismusschule Bischofshofen zusperrt. Wir haben Probleme Mitarbeiter für den Tourismus zu finden und wenn die Schule jetzt zusperrt dann sendet das einfach das falsche Signal“, sagt beispielsweise Rupert Prommegger vom Salzburger Gastwirteverband.

„Kaderschmiede für den Tourismus“

Peter Hettegger, Hotelier in Großarl, stimmt Prommegger zu: „Das ist eigentlich die Kaderschmiede für unseren Tourismus. Der Pongau ist die Tourismus-stärkste Region in ganz Österreich und ich glaube, dass es unglaublich viele Betriebe gibt, die diese Schule sehr schätzen.“

Schüler der Tourismusschulen

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Die Schule legt besonders viel Wert auf die praktische Ausbildung - mit dem Schwerpunkt Kulinarik

Die beiden wollen diese Entscheidung „so nicht hinnehmen“, sagt Hettegger: „Wir werden versuchen diese Schule auf alle Fälle am Leben zu halten.“

Helmut Möstl, Lehrervertreter, kann die Entscheidung ebenfalls nicht gutheißen: „Wir sprechen immer von Nachhaltigkeit und wir bilden hier die Leute aus die unsere Region eigentlich braucht.“

Gespräche für diese Woche geplant

Noch in dieser Woche soll es ein Gespräch aller Beteiligten geben - ob das an der Entscheidung die Tourismusschule Bischofshofen zu schließen etwas ändert, bleibt abzwarten, denn die anderen Tourismusschulen der Wirtschaftskammer in Klessheim, Bad Hofgastein und Bramberg haben noch freie Kapazitäten für weitere Schüler.

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