Bergsteiger im Ankogel-Gebiet tot

Bergrettung, Alpin- und Flugpolizei haben Montagvormittag den seit Sonntag abgängigen 46-jährigen Steirer im Ankogel-Gebiet bei Bad Gastein (Pongau) an der Grenze zwischen Salzburg und Kärnten tot aufgefunden.

Der Mann aus dem Bezirk Graz-Umgebung dürfte beim Aufstieg rund 100 Meter weit abgestürzt sein, teilt die Alpinpolizei mit. Der Kurgast war vom Anlauftal aus Richtung Ankogel (3.252 Meter) aufgestiegen. In der Nähe der Radeck-Scharte überquerte er offenbar ein Schneefeld, das möglicherweise noch gefroren war. Dabei dürfte er im Steilgelände ausgerutscht sein. Ohne Eispickel lassen sich solche Stürze bei Solo-Gehern laut Experten kaum bremsen.

Der Steirer erlitt tödliche Verletzungen. Gegen 9.00 Uhr fanden die Suchmannschaften seine Leiche.

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Gerald Lehner

Ankogel (3.252 m) mit Kleinem Ankogel und Radeck-Scharte (rechts) bei Skitour im vergangenen Juli. Hier geschah nun der Unfall des Wanderers

Landesgrenze zu Kärnten

Sonntagfrüh war der 46-jährige Steirer zu dieser Solo-Bergtour auf den Ankogel aufgebrochen. Die Route ist auf Gasteiner Seite sehr einsam, im oberen Teil relativ steil. Sie führt vom Anlauftal bei Böckstein über die Radeck-Alm zur Radeck-Scharte auf dem Hauptkamm der Hohen Tauern, der die Landesgrenze zu Kärnten bildet. Von hier geht es zum Kleinen Ankogel und auf dem Grat, der zu beiden Bundesländern gehört, zum Gipfel.

Suche seit Montagfrüh fortgesetzt

Da sich der Kurgast am Sonntagabend noch nicht zurückgemeldet hatte und für Familienangehörige telefonisch nicht erreichbar war, erstattete sein Bruder gegen 20.30 Uhr bei der Polizei in Bad Gastein die Abgängigkeitsanzeige. Eine Suchaktion mit elf Mann der Bergrettung Bad Gastein sowie dem Hubschrauber des Innenministeriums wurde in der Nacht auf Montag um 0.30 Uhr ergebnislos abgebrochen. Sie wurde seit Montagfrüh fortgesetzt.

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Gerald Lehner

Radeck Hochalm mit Blick talauswärts nach Böckstein ins Gasteiner Tal. Von hier kam der Bergsteiger in den Talschluss beim Ankogel

Teams auch auf Kärntner Seite unterwegs

Da sich der Ankogel ein Grenzgebiet Salzburgs zu Kärnten ist, wurde die Suchaktion auf Kärntner Gebiet (Gemeinde Mallnitz, Bezirk Spittal an der Drau) ausgeweitet. Beteiligt an der Suchaktion waren auf Kärntner Seite die Alpine Einsatzgruppe (AEG) Spittal an der Drau, Bergrettungsleute aus Mallnitz, Kolbnitz, Lieser-Maltatal und Fragant. Dazu kam eine Hubschrauberbesatzung des Innenministeriums.

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Gerald Lehner

Ankogelmassiv

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