Sorgen um Flüge über IS-Terrorgebiet
Die Kriege in der Ukraine, Syrien und Irak, insbesondere der Flugzeugabschuss von Malaysian Airlines MH 17 im Juli über der Ukraine, bereiten vielen Reisenden Sorgen. Die Frage ist nun, wie sicher sind die vielen Flüge von Mitteleuropa nach Dubai, Pakistan, Nepal, Indien, Thailand und in andere Regionen Südasiens bzw. Australiens und Neuseelands. Das beschäftigt Sonnenhungrige und Urlauber ebenso wie Geschäftsreisende.
flightradar24.com
„Luftraum über Syrien komplett gemieden“
Auf ORF-Anfrage teilten die Austrian Airlines mit, dass der Luftraum über Syrien bei allen Flügen von Austrian und der Muttergesellschaft Lufthansa derzeit komplett gemieden werde. Im Irak werde lediglich die Stadt Erbil/Arbil in der noch freien autonomen Kurdenregion von Austrian mit einem speziellen Landeverfahren angeflogen - vom nahen Iran her aus Osten.
Auch Emirates Airlines hat ihren Kapitänen alle Überflüge von Syrien untersagt. Diese arabische Fluggesellschaft führt besonders viele Flüge aus Mitteleuropa zu ihrer Heimatbasis, dem globalen Drehkreuz Dubai am Persischen Golf durch. Im Irak landen Jets von Emirates noch in Bagdad und Basra. Im Gegensatz zu Austrian Airlines hat Emirates ihre Verbindung nach Erbil eingestellt. Es dürften aber noch weitere internationale Linien dorthin fliegen.
Gerald Lehner
Riesiges Syrien als Barriere
Auch über Teilen des Iraks gebe es nach wie vor sichere Routen, die aber derzeit nicht für Überflüge nach Südasien benutzt würden. Das sagte ein Flugkapitän, der in der Region oft unterwegs ist, am Mittwoch dem ORF.
Das riesige Syrien wirkt wie eine große Barriere. So bleibt als Einflugstor von Europa für Südasien als Hauptroute der Südosten Anatoliens auf türkischer Seite bzw. Kurdistan beim Van See und dann über iranisches Gebiet in Richtung Dubai. Alternative Routen gäbe es noch südlich über Israel, Jordanien und Saudiarabien nach Osten bzw. Südosten. Airlines müssen mehr Zeit, Kerosin und höhere Kosten wegen der Umwege kalkulieren; wenngleich diese vergleichsweise noch nicht als sehr lang gelten.
Gerald Lehner, salzburg.ORF.at