Streit über Steuermillionen für Austria

Das Fußballteam der Austria Salzburg wird immer teurer - für die Steuerzahler. Die bisher veranschlagten Zuschüsse der Stadt reichen bei weitem nicht, um den Austria-Platz für die Bundesliga tauglich zu machen. Und dahin wollen die Violetten. Die ÖVP sagt, indirekt solle die SPÖ-nahe ASKÖ mitfinanziert werden.

Die Austria will schon bald aus der Regionalliga in die zweithöchste Spielklasse aufsteigen. Das würde für die Stadt Salzburg, die mitzahlen soll, Mehrkosten von mehr als einer Million Euro bedeuten. Wer in eine der beiden höchsten Ligen aufsteigen will, muss ein entsprechendes Stadion vorweisen. Sonst gibt es keine Lizenz.

Hakoah - Jugend - Fußball Turnier in Hallein

Gerald Lehner

Aus dem Austria-Platz wird schrittweise ein weiteres Stadion

Die Vorgaben der Bundesliga sind hart: Sehr teures Fluchtlicht, das für HD-Fernsehübetragungen geeignet ist, gehört ebenso dazu wie eine garantierte Mindestanzahl überdachter Sitzplätze. Beides würde die Austria dann bauen müssen, würde sie sportlich weiterkommen.

Stadt stellte bisher 600.000 bereit

Allerdings stehen den violetten Ansprüchen leere Kassen gegenüber. Von insgesamt knapp 1,2 Millionen Euro Investitionsbedarf hat die Austria bisher nur etwa 100.000 Euro über Spenden aufgebracht. Den Rest bezahlen andere, am Besten der Steuerzahler.

Die Stadt Salzburg hat rund 600.000 Euro für das Projekt ursprünglich beschlossen und bereitgestellt. Es könnte nun noch einmal nachgebessert werden - für das Flutlicht. Außerdem soll eine neue Tribüne gebaut werden. Aus dem Fußballplatz wird auf diese Art ein weiteres Stadion. Der entsprechende Beschluss wurde am Donnerstag vertagt.

Steuergeld für SPÖ-nahe ASKÖ?

Für Kritik der städtischen ÖVP sorgt vor allem das Detail, dass alle diese Investitionen nicht der Austria zugute kommen würden. Die SPÖ-nahe ASKÖ sei nämlich Vermieter der Sportanlage. Salzburgs Bürgermeister und SPÖ-Chef Heinz Schaden weist das vehement zurück. Die städtischen Zuschüsse gingen direkt an die Austria, sagt er. Und die geförderten Anlagen gehörten dann auch ausschließlich den Violetten.

Roter Klubchef: „Besitz der Stadt“

Bernhard Auinger, Klubchef der SPÖ in der Stadtpolitik, betont, die neue Anlage werde im Besitz der Stadt Salzburg bleiben: "Damit ist gesichert, dass dort auch andere Vereine aktiv sein können. Die Kritik von ÖVP, Bürgerliste und NEOS ist völlig zahnlos. Sie dient als Vorwand, um die Austria Salzburg nicht unterstützen zu müssen“, so Auinger.