Lang Lang zündet Mozart-Turbo

Mit Mozart will der junge, populäre und sozial engagierte Weltklasse-Pianist Lang Lang aus China am Ende des Salzburger Festspielsommers nun noch Akzente setzen. Mit den Wiener Philharmonikern spielt er Donnerstag mit Daniele Gatti Mozarts C-Moll-Konzert KV 491.

Dieses Stück Mozarts hat Lang seit Jahren im Repertoire und jetzt auch mit den Wiener Philharmonikern und Nikolaus Harnoncourt auf Platte eingespielt. Schon am Beginn seiner Weltkarriere hat Lang dieses Schlüsselwerk Mozarts mit Zubin Mehta auf vielen Konzertbühnen der Welt wiedergegeben.

Teamwork mit Größen unserer Zeit

Inhaltlich aber habe sich seither viel verändert, so der 32-Jährige: „Ich habe in dieser Zeit viel Kammermusik gemacht und mit bedeutenden Musikern wie Daniel Barenboim, Christoph Eschenbach, Franz Welser-Möst und anderen gearbeitet. Das hat mein Verständnis für Mozart erweitert. Vor allem die Arbeit mit Harnoncourt war dabei wesentlich“, sagte Lang Lang in einem Interview der Austria Presse Agentur.

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APA / Franz Neumayr

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Seine im kommenden Oktober bei Sony erscheinende Doppel-CD wird erstmals eine reine Mozart-Platte sein wird. Neben dem C-Moll-Konzert sind da noch das G-Dur-Konzert KV 453 drauf, und auf der zweiten CD gibt es drei Solosonaten, die der Musiker in der Royal Albert Hall in London aufgenommen hat.

Sehr großer Mozart-Fan

Dieses reine Mozart-Programm sei sein Wunsch gewesen, und Sony habe gute Bedingungen bei den Aufnahmen in London und im Musikverein geboten, sagte der Musiker: "Entscheidend aber ist Harnoncourts Beitrag. Wenn er etwas erklärt, dann staunen sogar die Wiener Philharmoniker mit offenem Mund.

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APA / Franz Neumayr

Für die Vereinten Nationen Nationen engagiert sich Lang auch in der Kinderhilfe

Er integriert die österreichische Volks- und Tanzmusik in die Mozart-Interpretation. Das werde ich nie vergessen, das ist ein Geschenk, ein Meilenstein für mich. So müssen Pianisten vergangener Tage empfunden haben, wenn sie mit Karajan oder Bernstein Platten aufgenommen haben."

Die Frage, ob er sich eigentlich für die Verkaufszahlen von Platten und den kommerziellen Erfolg einer Aufnahme interessiere, beantwortete der Musiker so: „Es war ein Glück, mit diesen Musikern aufnehmen zu dürfen.“

Harnoncourt lehnt sterile Exaktheit ab

„In der ersten Aufnahmesession sagte Harnoncourt zu den Musikern: ‚Ich will nicht, dass sie sauber spielen, und ich will nicht, dass rhythmisch alles zusammen ist‘. Das hat auch mir ungeahnte Freiheit verschafft“, so Lang, der seit 2013 offizieller Friedensbotschafter der Vereinten Nationen ist und sich in dieser Funktion für Bildung einsetzt.

Friedensbotschafter der UNO

„Ja, Bildung ist der Schlüssel. Es gibt weltweit 90 Millionen Kinder, die keine Schule besuchen. Das ist im 21. Jahrhundert unerträglich und lächerlich zugleich.“ Auch in seinem Land China? „Nein. Mit Schulen sind wir gut versorgt. Außer im Bereich Musik und speziell Klavier. In China lernen 15 Millionen Menschen Klavier, und es gibt viel zu wenige Lehrer. Spielen Sie Klavier? Ich verspreche Ihnen und jedem einigermaßen ausgebildeten Pianisten Europas: Kommt nach China, und ihr werdet einen gut bezahlten Job als Klavierlehrer bekommen.“

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