Suche nach weiteren Fliegerbomben

Auf dem Kapuzinerberg in der Stadt Salzburg wird am Freitag nach weiteren Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg gesucht. Die Trasse der geplanten Wasserleitung wird mit Magnetometer und Bodenradar unter die Lupe genommen.

Die Munitionsbergungsspezialisten reisten eigens aus Niederösterreich nach Salzburg an. Sie untersuchen auf 1.000 Metern Länge im felsigen Boden die Trasse für die neue Kapuzinerberg-Trinkwasserleitung genau untersuchen. Nach dem zufälligen Bombenfund vom Mittwoch will die Salzburg AG für die weiteren Arbeiten kein Risiko eingehen.

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Mit den Spezialgeräten lassen sich metallische Gegenstände wie Bomben oder Granaten in bis zu zehn Metern Tiefe orten, sagt Munitionsexperte Peter Bartosch. Er muss schließlich grünes Licht geben für den Einsatz einer Felsfräse, mit der dann die neue Leitung verlegt wird. Die bisherige Wasserleitung auf dem Kapuzinerberg stammt aus dem Jahr 1898 und versorgt ein knappes Dutzend Haushalte auf dem Berg. Diese alten Rohre müssen dringend ersetzt werden. Laut Salzburg AG sollen die Arbeiten bis Ende Oktober abgeschlossen sein.

Auf dem Kapuzinerberg in der Stadt Salzburg freigelegter Teil einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg

ORF

Am Mittwoch wurde ein Teil einer nicht komplett explodierten Fliegerbombe geborgen. Es waren zwar noch rund 150 Kilogramm Sprengstoff vorhanden, der Zünder fehlte aber

Bomben-Verdacht noch an vielen Stellen

Im Stadtgebiet bekannt sind 93 Verdachtspunkte - dafür wurden Luftaufklärungsbilder aus dem Zweiten Weltkrieg ausgewertet. Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) sagt, er habe betroffene Grundstücksbesitzer gewarnt. Eine Karte dazu ist auch auf der Internet-Seite der Stadt abrufbar, mit den meisten Verdachtspunkten im Stadtteil Schallmoos.

Kataster mit Bomben-Verdachstpunkten in der Stadt Salzburg

Stadt Salzburg

Die Fliegerbomben-Verdachtspunkte in der Stadt Salzburg

Schaden kritisiert auch zum wiederholten Mal, dass es keine gesetzliche Regelung zu Sondierungskosten gebe. Ein jahrelanges Gerichtsverfahren zu diesen Kosten verlor die Stadt erst vor zwei Jahren - der Bund hätte zahlen sollen. Grundsätzlich gilt: Die Suche nach Bomben in Verdachtsfällen muss der Grundeigentümer zahlen. Wird ein Kriegsrelikt gefunden, zahlt der Bund die Entschärfung und Bergung.

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