Fliegerbombe nicht intakt, Alarm abgeblasen

Die Mittwochmittag auf dem Kapuzinerberg gefundenen Bombenteile waren nicht mehr funktionsfähig. Trotz des noch vorhandenen Sprengstoffes gab es keine Explosionsgefahr, teilte die Polizei am Mittwochabend mit - nachdem der Entminungsdienst die Teile untersucht hatte.

Die teilweise freigelegte Fliegerbombe

ORF/Felix Bauer

Vom Bagger zu Beginn freigelegter Teil des Bombenzylinders

Große Aufregung gab es seit Mittwochmittag wegen dieser bei Baggerarbeiten gefundenen Stahlteile, die zum Teil noch mit Sprengstoff gefüllt waren. Der aus Sicherheitsgründen vorerst nur zum Teil aus dem Erdreich freigelegte Zylinder deutete auf eine scharfe und komplette Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg hin. Daraufhin starteten Polizei und militärischer Entminungsdienst einen Großeinsatz zur Bergung und Entschärfung.

Es war dafür auch eine große Sperrzone mit 350 Metern Radius um die Fundstelle geplant. Letztlich stellte sich bis zum Abend heraus, dass es sich „nur“ um den vorderen Teil einer großen Bombe handelte.

150 Kilo Sprengstoff noch da

Laut Polizei sind es Teile einer ursprünglich 500 Kilogramm schweren Fliegerbombe der U.S. Air Force (Sprengkraft 280 Kilogramm TNT). Sie hat bei der Bekämpfung des Nazi-Regimes und seiner Verkehrswege in Salzburg offenbar ein Ziel verfehlt und ist auf dem Kapuzinerberg nur zum Teil explodiert.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Zwei Drittel des Sprengkörpers seien unversehrt im Boden gesteckt, sagen die Fachleute des Entminungsdienstes. Darin befanden sich noch ca. 150 kg Sprengstoff, der aber ohne Zünder nicht mehr gefährlich sei. Die meisten Fliegerbomben in Salzburg wurden im Bereich des Hauptbahnhofes abgeworfen. Dort werden immer wieder Blindgänger im Boden entdeckt.

Untersuchung brachte Entwarnung

Diese Zone um den Kapuzinerberg samt Platzverbot für Passanten und Verkehrsteilnehmer sollte in Kraft treten, wenn die Bombe entschärft hätte werden müssen. Oder wenn sie - bei Bedarf - kontrolliert gesprengt hätte werden müssen. Das war für 18.00 oder 18.30 Uhr geplant. Dazu mussten die Fachleute noch einen möglichen Zünder an der Bombenspitze freilegen. Bei diesen Arbeiten stellte sich heraus, dass es sich um Teile einer alten Fliegerbombe handelt, so die Polizei.

Der Sperrkreis der Polizei mit dem Platzverbot

Polizei Salzburg/Google

Bereich der geplanten Sperre

Sperre und Platzverbot waren geplant

Betroffen wären von der geplanten Sperrzone der Kapuzinerberg, der Franz-Rehrl-Platz mit dem Unfallkrankenhaus, die Imbergstraße, der Beginn der Arenbergstraße und die Steingasse sowie ein Teil des Giselakais gewesen. Anrainer hätten dann in ihren Häusern bleiben und weitere Anweisungen der Polizei abwarten sollen. Im Gespräch war auch eine mögliche Evakuierung des nahen Salzburger Unfallkrankenhauses und eine Sperre der Salzach für die touristische Schifffahrt.

Die teilweise freigelegte Fliegerbombe

ORF/Felix Bauer

Teil des Stahlzylinders einer Bombe, der sich dann doch als nicht funktionsfähig erwies

Baugrube mit Wasser vollgelaufen

Am frühen Nachmittag waren die Experten des militärischen Entminungsdienstes auf dem Kapuzinerberg eingetroffen. Erschwert wurden ihre Arbeiten, weil bei den Baggerarbeiten - bei denen die Stahlteile am Mittwochmittag zufällig gefunden wurden - auch eine Wasserleitung beschädigt wurde. Die Baugrube sei deshalb zum Teil vollgelaufen, hieß es.

Flug- und Platzverbot geplant

Aber für den Flugverkehr hätte es negative Auswirkungen geben können, sagte ein Sprecher der Polizei. Anflüge auf den Salzburg Airport über diesem Gebiet wären bei einer größeren Sperre nicht mehr möglich gewesen.

Die Stahlteile waren kurz vor 11.30 Uhr bei Grabungsarbeiten bei einem Wohnhaus auf dem Kapuzinerberg entdeckt worden. Der Bagger legte die Kriegsrelikte nur zu einem kleinen Teil frei. Danach wurden
die Bauarbeiten aus Sicherheitsgründen sofort eingestellt.

Zugänge auf den Berg gesperrt

Entminungsdienst-Auto in der Linzergasse in der Stadt Salzburg

ORF/Georg Hirschbichler

Gegen 14.30 Uhr traf der Entminungsdienst beim Kapuzinerberg ein

Als weitere Konsequenz wurde der Kapuzinerberg für Wanderer und Spaziergänger komplett gesperrt - sämtliche Zufahrten und Zugänge wurden abgeriegelt. Ein Polizeihubschrauber kreiste über dem Berg. Ein Großaufgebot von Polizeischülern durchsuchte die Wege und schickte Spaziergänger ins Tal.

Haus auf dem Kapuzinerberg

ORF/Georg Hirschbichler

Bei Baggerarbeiten beim Haus Kapuzinerberg 8 - hier links im Bild - wurde die Bombe entdeckt