Hackschnitzel-Heizwerke nur selten rentabel

Hackschnitzel-Heizwerke sind kaum rentabel zu betreiben. Das geht aus einem aktuellen Prüfbericht des Landesrechnungshofes über die Förderung der Heizwerke hervor. Die Subventionen haben das Land auch nicht seinen Energiezielen näher gebracht.

Die Rechnungshofprüfer nahmen die Bücher von 40 Biomasse-Nahwärmeanlagen in Salzburg genauer unter die Lupe. Ein Ergebnis: Vor allem die größeren Heizwerke mit Hackschnitzelbefeuerung befinden sich an der Rentabilitätsgrenze. Nur rund die Hälfte der Anlagen erwirtschafte einen Gewinn, so der Rechnungshof.

Weniger Kohlendioxid, dafür mehr Feinstaub

Der Einsatz von Biomasse kann nach Auffassung des Rechnungshofes nicht mehr wesentlich gesteigert werden. Die Nutzungsmöglichkeiten in den heimischen Wäldern seien weitgehend ausgeschöpft. Der aktuelle Jahresbedarf kann gerade noch gedeckt werden. Die Prüfer anerkennen zwar die deutlich gesunkenen Kohlendioxid-Emissionen durch die Biomasseheizwerke. Dafür sei durch die Anlagen jedoch die Feinstaubbelastung gestiegen. Energielandesrat Josef Schwaiger (ÖVP) hat dafür eine Erklärung: „Die Kohlendioxid-Emissionen sind um etwa 30 Prozent gesunken, in der gleichen Zeit sind doppelt so viele Biomasse-Kraftwerke in Betrieb gegangen und deshalb hat sich die Feinstaubbelastung erhöht.“

Hackschnitzel Biomasse Heizwerk

ORF

Biomasse-Heizwerke verringern zwar den Kohlendioxid-Ausstoß, lassen sich aber kaum wirtschaftlich betreiben, sagt der Rechnungshof

Im Bundesland Salzburg gibt es mittlerweile etwa 140 Biomasse-Nahwärmeanlagen. Das Land Salzburg, der Bund und die EU haben sie mit nahezu 60 Mio. Euro Fördergeld subventioniert. Allein aus der Landeskasse flossen unter dem früheren Agrarlandesrat Sepp Eisl (ÖVP) 24 Mio. Euro in Biomasseanlagen. Zu unkoordiniert und damit zu üppig sei das Geld hier geflossen, kritisiert Robert Zehentner von der SPÖ: „Es gehört ein Plan her der zeigt wieviel Aufkommen an Brennmaterial wir haben und wieviele Kraftwerke dementsprechend sinnvoll wären. Diesen Plan gibt es aber nicht. Wir sind nach wie vor im Blindflug, auch wenn man jetzt mit den Förderungen zurück gefahren ist.“

Zehentner: „Volkswirtschaftlich nicht sinnvoll“

Knapp eineinhalb Millionen Festmeter Holz werden in Salzburg jährlich geschlägert. Fast 60 Prozent davon kommen in Sägewerke zur Weiterverarbeitung, 17 Prozent in die Industrie zur Papiererzeugung und für Spanplatten, der Rest in Biomasse-Heizwerke. Darunter auch zu viel gutes Holz, sagt Zehentner: „Ich habe bereits vor 15 Jahren gesagt, dass man vorsichtig sein soll. Wenn man soviel Fördergeld verteilt dann wird schlussendlich auch die gute Ware verbrannt - und das kann nicht sinnvoll sein.“

Schwaiger: „Förderungen nicht erhöhen aber erhalten“

Der jetzige Energie- und Agrarlandesrat Josef Schwaiger (ÖVP) verweist darauf, dass durch den Einsatz von Biomasse jährlich 470.000 Tonnen weniger an Heizöl verfeuert werden müssen. Zusätzlich habe man jährlich 30 Millionen Euro an Heizkosten eingespart: „Wir haben die richtigen energiepolitischen Maßnahmen in diesem Bundesland gesetzt. Wir werden die Förderungen in Zukunft zwar nicht erhöhen, aber versuchen sie auf jetzigem Niveau zu halten, damit die bestehenden Betriebe technisch auf den neuesten Stand gebracht werden können und gut wirtschaften können.“

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