Doch Rauchverbot in Lokalen? Wirte verärgert

Verärgert reagieren viele Salzburger Wirte auf den Vorstoß von Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) für ein allgemeines Rauchverbot in Lokalen. Nach der teuren Trennung in Raucher- und Nichtraucherbereiche fürchten sie, auf den Kosten sitzen zu bleiben.

Eine der letzten Salzburger Raucheroasen ist das Cafe Wenger in Anif (Flachgau). Aber selbst hier sehen die Gäste einem Verbot gelassen entgegen. „Ich habe kein Problem damit, wenn neben mir jemand raucht“, sagt Nichtraucher Klaus Hemetsberger, einer der Gäste. „Ganz im Gegenteil: Wenn das eine gute Pfeife ist, dann hat das für mich etwas Heimeliges.“

„Ich finde das eigentlich nicht schlimm, man kann auch draußen rauchen. Aber natürlich ist es schon gemütlich, wenn man als Raucherin in ein Raucherlokal kommt“, sagt Raucherin Sarah Sengstbratl.

Raucher in Kaffeehaus

ORF

„Man muss sich auf Gesetzeslage verlassen können“

Nicht so gelassen sehen es die Wirte, die bisher in teure Glaswände investieren mussten: „Wenn das Ganze im Vorhinein als Nichtraucherlokal deklariert worden wäre - und da stehen sehr viele Gastronomen hinter mir -, dann hätten sie es bis jetzt um einiges leichter gehabt“, sagt Kaffeehausbetreiber Christoph Gruber.

„Es kann nicht sein, dass man sich auf eine gültige Gesetzeslage verlassen muss - und dann wird das innerhalb von ein paar Jahren wieder umgedreht“, ärgert sich Ernst Pühringer, Gastronomievertreter in der Wirtschaftskammer. „Man investiert in den guten Glauben der Rechtssicherheit. Das kann nicht sein. Ausgleichszahlungen müssen sein. Auch über die Höhe muss diskutiert werden. Nur frage ich mich: Woher nehmen wir das Geld dazu?“

„In einem Lokal haben wir abgetrennt - da war die Investition um die 25.000 Euro, damit wir einen Raucher- und einen Nichtraucherbereich haben dürfen“, schildert der Salzburger Gastronom Bernhard Huemer. „Dass da jetzt wieder ein Rückzieher kommt, finde ich sehr eigenartig.“

GKK für generelles Verbot

Als Schlusslicht beim Nichtraucherschutz hat Österreich aus Sicht der Salzburger Gebietskrankenkasse (GKK) jedenfalls Handlungsbedarf, sagt Krankenkassen-Obmann Andreas Huss: „Wir haben mittlerweile Erfahrungen aus vielen Betrieben, in denen es Nichtraucherregelungen gibt. Und wir wissen aus diesen Betrieben, dass die Anzahl der Raucher wesentlich zurückgegangen ist und dass die, die nach wie vor rauchen, wesentlich weniger rauchen.“ Für ein allgemeines Rauchverbot braucht die SPÖ aber noch die Zustimmung des Koalitionspartners.

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