Jubel für außergewöhnlichen Rosenkavalier
Premierenkritik von Eva Halus, ORF Salzburg Kultur
Man merkte es vom ersten Ton der Ouvertüre an: Franz Welser-Möst hatte sich mit den Wiener Philharmonikern vorgenommen, die Partitur wie neu zu lesen: Aller Kitsch und all die falsche Süße waren entfernt. Stattdessen hörte man, wie vielschichtig Richard Strauss hier komponierte, man hörte die Einwürfe und die Dispute der Instrumente. Weiterer Vorzug: das Gesangsensemble so zu begleiten, dass stets ganz leicht - ohne zu forcieren - gesungen werden konnte.
Salzburger Festspiele / Monika Rittershaus
Inszenierung ohne Rokoko-Zierrat
Inszeniert wurde die Oper von Harry Kupfer: Der 79-jährige Regisseur verzichtete auf all den Rokoko-Zierrat, mit dem Rosenkavalier-Aufführungen oft vollgestellt sind: einige wenige Requisiten, als Rückwand große, der Stimmung entsprechende Wien-Projektionen, Kostüme, dem frühen 20. Jahrhundert entsprechend. Das passt zur Leichtigkeit in der Musik und gibt den Blick frei auf eine Gruppe von Menschen, die in ihrer Suche nach wahrer Liebe plötzlich sehr nahe am Heute wirken.
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Premierenbericht von Renate Lachinger, ORF Salzburg