BIFIE vor schwierigen Herausforderungen

Das Bildungsforschungsinstitut BIFIE mit seiner Zentrale in Salzburg und einer Zweigstelle in Wien bekommt zwei neue Direktoren. Den Salzburger Standort übernimmt die langjährige BIFIE-Mitarbeiterin Claudia Schreiner. Auf sie warten einige Herausforderungen.

Schreiners Vorgänger musste wegen eines Datenlecks und wegen Pannen bei der Zentralmatura den Posten zurücklegen. Künftig soll der Schulalltag besser werden und die Schülerleistungen sollen steigen - so kündigt es zumindest die Politik seit Jahren an.

Um dieses Ziel auch zu erreichen soll ihr das vor sechs Jahren (2008)gegründete Bildungsforschungsinstitut BIFIE die wissenschaftlichen Grundlagen liefern. Doch die Politik ist mit den bisherigen Ergebnissen nicht zufrieden. Alle bisherigen Direktoren des BIFIE mussten vorzeitig ihren Hut nehmen. Die letzten beiden,Christian Wiesner und Martin Netzer, sind über ein Datenleck und über Pannen bei der Zentralmatura gestolpert.

Institut wird einem Sicherheitscheck unterzogen

Jetzt wird das BIFIE einem Sicherheitscheck unterzogen. Manche Experten halten eine Auflösung bzw. Eingliederung des BIFIE in das Ministerium nicht für ausgeschlossen. Immerhin soll das BIFIE nächstes Jahr den ursprünglich von Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) schon abgesagten PISA-Test nun doch durchführen. Oberstes Ziel von Claudia Schreiner, der neuen Leiterin der Zentrale in Salzburg, ist es daher, das BIFIE zu stabilisieren. Leicht werde das allerdings nicht, räumt Schreiner selbst ein.

„Wir alle im BIFIE stehen in dieser nicht ganz einfachen Positionierung zwischen den Schulen, den Lehrern und dem politischen Auftraggeber.“

„Sehe mich nicht als politische Besetzung“

Den Vorwurf, dass die Direktorenposten immer parteipolitisch zwischen rot und schwarz aufgeteilt würden, weist die 40-jährige Erziehungswissenschaftlerin für sich entschieden zurück. „Ich persönlich sehe mich nicht als politische Besetzung. Ich wüsste nicht, auf welchem dieser beiden Sessel ich sitze“, sagt Schreiner. Bis Ende Juni 2015 ist Claudia Schreiner interimistische BIFIE Direktorin in Salzburg mit 120 Mitarbeitern.

Links:

• Weiter Kritik an Zentralmatura (salzburg.ORF.at; 4.5.14)
• Bildung: Zehn Hauptschulen „katastrophal“ (salzburg.ORF.at; 16.3.14)
• Harte Kritik an Neuer Mittelschule (salzburg.ORF.at; 13.3.14)
• Mögliche Zentralmatura-Absage spaltet Direktoren (salzburg.ORF.at; 7.3.14)
• Zentralmatura: Bessere Informationsarbeit geplant (salzburg.ORF.at; 29.11.13)