Arzt bedroht - Angeklagter schwänzte Prozess

Ein 44-jähriger Salzburger hätte am Dienstag wegen beharrlicher Verfolgung und gefährlicher Drohung eines hochrangigen Arztes in Salzburg vor Gericht stehen sollen. Doch der Angeklagte erschien nicht vor Gericht und war auch für die Polizei nicht auffindbar.

Der 44-Jährige gibt dem Mediziner wegen dessen Gutachten offenbar die Schuld an seinem Führerscheinentzug - er ist weder vor Strafrichter Philipp Grosser nicht erschienen noch war er für die Polizei auffindbar. Der Augenarzt erhielt von Februar bis Herbst 2013 mehrere SMS mit beängstigendem, nationalsozialistischem Inhalt und Morddrohungen war da zu lesen. Laut Anklage verwies der Absender auf Bombenleger Franz Fuchs.

Telefon durch Handypeilung geortet

Das Opfer des Stalkings brachte eine Anzeige ein. Die Polizei ortete per Handypeilung den Standort des Mobiltelefons, von dem die bedrohlichen Nachrichten gesendet wurden. Der Standort befand sich im Bereich der Wohnadresse des Beschuldigten. Doch der arbeitslose Mann hatte im Vorverfahren seine Unschuld beteuert.

Der Salzburger hat eine Sehbehinderung, er soll auf einem Auge fast blind sein. Sein Berufswunsch, Taxifahrer zu werden, hat sich trotz bestandener Führerscheinprüfung bisher nicht erfüllt. Eine Taxibewilligung erhielt er nicht. Im Jahr 2012 verlor er offenbar auch wegen seiner Sehbehinderung den Führerschein.

Verhandlung auf unbestimmte Zeit vertagt

Richter Grosser und Staatsanwältin Sabine Krünes warteten am Dienstag beim Landesgericht Salzburg vergeblich auf den Angeklagten. Die Ladung zu dem Prozess hatte der 44-Jährige allerdings behoben. Der Richter vertagte schließlich die Verhandlung auf unbestimmte Zeit.