Wieder fünf Polizeiposten weniger

Das Bundesland Salzburg ist wieder um Polizeiposten ärmer. In weiteren fünf Gemeinden sind Dienststellen nun endgültig geschlossen worden. In vier gibt es statt Polizeiinspektionen nur noch so genannte Stationen - eine organisatorische Abwertung.

Polizeiinspektion schließt

APA/Pfarrhofer

Polizeiinspektion

Seit Anfang Juni gibt es in Maria Alm, Mühlbach und in Rauris (alle Pinzgau) keine Polizeiispektionen mehr. Seit Anfang Juli sind auch die von Henndorf (Flachgau) und Mariapfarr (Lungau) geschlossen. Alle diese Gemeinden werden nun von Polizeiposten in Nachbargemeinden mitbetreut. Ebenso gibt es seit Anfang Juli in Adnet (Tennengau), Großarl (Pongau), Obertauern (Pongau/Lungau) und Thalgau (Flachgau) keine Inspektionen mehr - sondern nur noch so genannte „Polizeistationen“. Das sollen Außenstellen oder eine Art Filialen sein, ohne eigene Kommandanten.

Geführt und verwaltet werden die Polizeistationen von der jeweils zuständigen Polizeiinspektion in einem anderen Ort. Durch Schließungen und Zusammenlegungen sollen laut Darstellung des Innenministeriums mehr Polizisten auf den Straßen für Sicherheit sorgen. In der Verwaltung sollen hingegen Beamte eingespart werden. Durch die Schließungen und Zusammenlegungen mussten insgesamt 27 Salzburger Polizisten in andere Inspektionen übersiedeln.

Kritik von Beamten

Wer sich bei Salzburger Polizisten und Alpinpolizisten erkundigt, bekommt heftige Kritik von vielen Beamten angesichts dieser Entwicklungen zu hören. Es wird stark bezweifelt, ob künftig mehr Beamte auf der Straße unterwegs seien, und ob die Sicherheitslage stabil gehalten werden kann.

Walter Deisenberger von Salzburger Polizeigewerkschaft sagt dazu, es stimme, dass es in der Exekutive sehr kritische Meinungen zu Aktivitäten und Plänen des Innenministeriums in Wien gebe: „Aus gewerkschaftlicher Sicht ist es aber wichtig, dass bisher alle Zusagen eingehalten wurden. Es wird, wie es aussieht, in den betroffenen Regionen kein Personal eingespart. Und viele der nun geschlossenen Standorte waren schon bisher nicht oder nur selten besetzt.“

Gewerkschafter sieht Lage differenziert

Deisenberger ergänzt, in Salzburg sei die Lage anders als in anderen Bundesländern, wo offenbar auch bei der Anzahl der Beamten einige Veränderungen oder Einsparungen geplant seien: „Deshalb hat es in Salzburg bisher keinen größeren Widerstand der Gewerkschaft gegeben.“ Zusätzliches Personal wäre aber weiterhin dringend nötig, weil es schon seit Jahren eine äußerst angespannte Lage beim Personal gebe, so der sozialdemokratische Gewerkschafter.

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