Thalgau stellt Weichen für Windkraft

In Thalgau (Flachgau) hat die Gemeindevertretung Montagabend einstimmig die Weichen für die erste Windkraftanlage im Land Salzburg gestellt und die entsprechende Änderung des Flächenwidmungsplans beschlossen.

Seit fast zehn Jahren hat Thalgau ein Energieleitbild und dort steht, dass Energie möglichst regional erzeugt werden soll. Die Proteste von Windkraft-Gegnern wurden zu Beginn der Sitzung zwar gehört, an der Entscheidung geändert haben sie aber nichts.

Auf dem Lehmberg in der Nähe der Radaranlage des Bundesheeres soll vorerst eine Windkraftanlage gebaut werden, die Strom für rund 1.200 Haushalte liefern soll. Für Windenergie-Kritiker Klaus-Jürgen Braun ist eine derartige Anlage nur rentabel dank kräftiger Subventionen: „Wenn die Windanlagen aufgrund hohen Windes stark laufen, wird dieser Strom mittlerweile in Deutschland zu Negativpreisen verschenkt. Das bezahlt der österreichische Steuerzahler, der österreichische Energieverbraucher und damit auch die Thalgauer Bürger.“

Bürgermeister: „Windenergie ja, aber nicht bei mir“

Thalgaus Bürgermeister Martin Greisberger (ÖVP) versteht die Einwände der Gegner nicht und ortet ein Vorgehen nach dem Florianiprinzip, nach dem Motto Windenergie ja, aber nicht bei mir. „Das ist generell ein gesellschaftliches Problem und ich glaube, da muss als Politiker ein Rückgrat haben, um dem entgegenzutreten“, so Greisberger.

Jetzt ist das Land am Zug, um in einem energierechtlichen Verfahren die erste Windkraftanlage Salzburgs endgültig zu ermöglichen. Sowohl Energielandesrat Josef Schwaiger (ÖVP) als auch Raumordnungsreferentin Astrid Rössler (Grüne) haben aber bereits Zustimmung signalisiert.

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Bericht von Karl Kern über die Windräder in Thalgau

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