Leben an der Stromautobahn

Nach den Debatten bei der Umweltprüfung in der Salzburg Arena machen sich Betreiber und Gegner der 380kV-Leitung wieder Hoffnungen, sich durchzusetzen. Im nördlichen Flachgau leben viele Salzburger seit zwei Jahren neben der Stromleitung.

Vom Garten der Familie Wimmer in Berndorf sind die Masten nur einen Steinwurf entfernt. Früher ging eine kleinere Leitung vorbei, schildert Elisabeth Wimmer: „Es ist jetzt ganz eindeutig eine Verschlechterung hier: Die Masten sind jetzt viel höher, breiter und es hängen mehr Leitungen dran. Gesundheitlich merken wir gottseidank nichts, aber natürlich weiß man nicht wie sich das in der Zukunft auswirkt.“ Der Geräuschpegel ist allerdings gesunken - das Summen der Stromleitung ist nicht mehr so zu hören wie früher.

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Wenn Elisabeth Wimmer in ihrem Garten in Berndorf arbeitet, dann hat sie die 380kV-Leitung im Blick

„Gefühlte Entwertung des Grundstücks“

Familie Walcher hat die Leitung in Berndorf auch immer im Blick. Die Eltern haben Bedenken: Die Luft um die Leitung sei aufgeladen, der Staub sinke dadurch langsamer ab und werde eingeatmet. Außerdem seien die Grundstückspreise dadurch ein wichtiges Thema geworden, sagt Markus Walcher: „Für mich ist das natürlich gefühlt schon eine Entwertung. Ich bin hierher gezogen und habe den Drei-Seen-Blick gehabt – jetzt hab ich den Drei-Masten-Blick. Das ist eine gefühlte Entwertung von dem Grundstück das ich gekauft habe.“

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Die aufgeladene Luft und die Staubbelastung in der Luft macht Familie Walcher Sorgen

Es gibt aber auch positive Entwicklungen: Andere Masten wurden abgebaut und kleinere Leitungen kommen sehr wohl unter die Erde, so Berndorfs Bürgermeister, Josef Guggenberger: „Wenn man schon nicht die 380kV Leitung nicht verkabelt, dann muss eben alles andere unter die Erde.“

Im restlichen Land wird wohl auch eine neue Starkstromleitung kommen - ob über oder unter der Erde - das bleibt die große Frage.

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