Verkürzung der Ärztearbeitszeit kostspielig

Der Geschäftsführer der Salzburger Landeskliniken (SALK) rechnet damit, dass die Verkürzung der Ärztearbeitszeiten alleine an den Landeskliniken vier Millionen Euro kosten wird. Das Geld dafür müsste das Land Salzburg stellen.

Bis zu 72 Stunden pro Woche dürfen Ärzte derzeit in Österreich und somit auch an den Salzburger Landeskliniken arbeiten. Aus Brüssel gibt es die Warnung, die Ärztearbeitszeiten endlich zu verkürzen. So sollen ab 2022 nur mehr 48 Stunden erlaubt sein. Wer sich nicht an diese Richtlinie hält, muss Strafe zahlen. Der Sozialminister, die Länder und die Ärztekammer haben sich nun darauf geeinigt, dass im Herbst die neuen verkürzten Arbeitszeiten beschlossen werden.

Einfahrt des Salzburger Landeskrankenhauses, Teil der Salzburger Landeskliniken

ORF

Vier Millionen Euro wird die Arbeitszeitverkürzung alleine an den Landeskliniken kosten, so Geschäftsführer Paul Sungler

Paul Sungler, Geschäftsführer der Salzburger Landeskliniken, gibt die hohen Kosten für die Arbeitszeitverkürzung zu bedenken: „Wir werden dazu knapp 60 Ärzte als Vollzeit-Äquivalente brauchen. Die Kosten dafür belaufen sich derzeit auf vier Millionen Euro. Wir haben aber bislang noch keine Verhandlungen mit dem Eigentümer, also dem Land Salzburg, geführt.“

Stöckl fordert: Spitalsfinanzierung neu aufstellen

Man werde sich sehr anstrengen müssen, die Kosten im Budget unterzubringen, sagt Landeshauptmannstellvertreter Christian Stöckl (ÖVP) und kritisiert, dass fast ausschließlich die Länder die Kostenexplosion in den Spitälern zu tragen hätten. Die Spitalsfinanzierung müsse neu geregelt werden - mit mehr finanzieller Beteiligung der Kassen und des Bundes.

Geld hin oder her, die Verkürzung der Ärztearbeitszeit könnte auch zu einem Ärztemangel in den Landesklinken führen, befürchtet Sungler. Derzeit tüftelt er jedenfalls fieberhaft an kreativen Lösungen.

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