Stöckl empört über Rathgebers Theaterauftritt

Salzburgs Finanzreferent Christian Stöckl (ÖVP) zeigt sich empört über den Auftritt von Monika Rathgeber, Schlüsselfigur im Salzburger Finanzskandal, als Schauspielerin in einem Stück der Regie-Abteilung der Kunstuniversität Mozarteum.

Rathgeber hatte in dem Stück, in dem es eben um den Finanzskandal geht, sich selbst gespielt. Finanzreferent Christian Stöckl sprach in einer Aussendung am Dienstag von „Provokation gegenüber der gesamten Salzburger Bevölkerung“. Die Salzburger jetzt unter großer Kraftanstrengung den finanziellen Scherbenhaufen beseitigen und den Finanzskandal aufarbeiten, argumentiert Stöckl: „Ich kann nur den Kopf schütteln, dass jemand, der im Finanzskandal bekanntlich eine tragende Rolle gespielt und im Land so ein Chaos hinterlassen hat, jetzt auch noch für ein Theaterstück zur Verfügung steht. Das grenzt schon an Realitätsverweigerung.“

„Kein Verständnis für ein derartiges Theater“

Die Tatsache, dass die ehemalige Leiterin des Budgetreferates in einem Theaterstück sich selbst spielt, habe seit der Aufführung des Stückes am vergangenen Samstag im Kunstquartier des Mozarteums zu zahlreichen empörten Anrufen aus der Bevölkerung geführt. „Ich kann mich nur wundern und habe kein Verständnis für ein derartiges Theater. Dass der Finanzskandal für das Land und die Bevölkerung ein Drama ist, wissen wir auch ohne Inszenierungen“, sagt Stöckl.

Steidl: „ÖVP hat Basis für Finanzdesaster gelegt“

Von Realitätsverweigerung sprach in einem Gespräch mit der Austria Presse Agentur (APA) auch Walter Steidl, Landesparteichef der oppositionellen SPÖ: Die Einseitigkeit, in der die Verantwortung an diesem Skandal der SPÖ zugeschoben werde, sei „mehr als bedenklich“. Steidl kritisierte aber nicht nur die „Schauspielerin“ Monika Rathgeber und das Theater, sondern vor allem auch die ÖVP.

Stöckl und seine Partei hätten die Basis gelegt für dieses zwar „problematische aber nicht ruinöse" Finanzdesaster und versuchten jetzt, Kapital daraus zu schlagen. Sachlich betrachtet, mache der Finanzskandal nur 13 Prozent der Gesamtschulden des Landes aus“, sagt Steidl.

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