Kritik an Verkauf der Wohnbaudarlehen

Heftige Kritik am angedachten Verkauf der Wohnbaudarlehen des Landes kommt jetzt vom früheren Wohnbaulandesrat Walter Blachfellner. Er ist quasi der Erfinder des Wohnbaufonds, der günstige Landesdarlehen zur Finanzierung von Miet- und Eigentumswohnungen bereitstellt.

Er hat lange geschwiegen, aber jetzt meldet er sich doch zu Wort: Ex-Wohnbaulandesrat Walter Blachfellner kritisiert vehement Überlegungen seiner Nachfolger, die Wohnbaudarlehen des Landes zu verkaufen.

„Ohne Rückflüsse fehlen 100 Millionen Euro im Jahr“

Für Blachfellner stellt sich die Situation ganz einfach dar: Ein Verkauf der Darlehen würde lediglich dazu dienen, das Land zu entschulden. Dem Wohnbau wäre damit nicht gedient. Denn schon jetzt werde der Wohnbaufonds durch stetig steigende Darlehensrückzahlungen gut gespeist, argumentiert Blachfellner.

„Wenn wir die Darlehen verkaufen, dann fehlt der Rückfluss in Höhe von 100 Millionen Euro pro Jahr. Diese 100 Millionen kann kein Herr Finanzreferent Stöckl und auch kein Herr Wohnbaulandesrat Mayr drucken. Die fehlen dann ganz einfach im Wohnbau. Und das kann man entweder über Schulden ausgleichen oder, indem weniger gebaut wird. Aber beides ist nicht das, was die Menschen im Bundesland brauchen.“

Umstellung von Darlehen auf Zuschüsse wird überlegt

Ein Verkauf der Darlehen wäre laut Blachfellner eine reine Bankenförderung. Diese haben bereits massives Interesse an diesen Darlehen angekündigt. Derzeit wird von einem Kaufpreis von 1,4 Milliarden Euro ausgegangen. Mit diesem Geld wäre das Land den Großteil seiner Finanzsorgen los. Die Überlegung ist, die Wohnbauförderung dann von günstigen Darlehen auf Direktzuschüsse umzustellen.

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