Wundenlecken bei Red Bull Salzburg

Nach der Finalniederlage gegen den HC Bozen in der Eishockeyliga sind die Spieler von Red Bull Salzburg zerknirscht. Sie seien „zu wenig effizient und kaltschnäuzig“ gewesen, sagte Kapitän Matthias Trattnig. Die Salzburger verloren 2:3 in der Verlängerung.

Nach insgesamt 68 Spielen in sieben Monaten entschied der Slowene Ziga Pance die Meisterschaft für den HC Bozen mit einem Treffer in der Verlängerung. Bozen lag im fünften Finale im ausverkauften Salzburger Volksgarten zweimal in Rückstand, schaffte aber immer wieder den Ausgleich.

Auch in der Verlängerung hatten beide Teams ihre Chancen, ehe sich Salzburgs Torhüter Bernd Brückler nach zwölf Minuten geschlagen geben musste: „Mir fehlen ein bisschen die Worte - daran hat niemand gedacht. Wir waren sicher bereit für das Spiel - das hat man im ersten Drittel gesehen, ganz stark. Die Bozener haben halt das eine Tor gemacht und deshalb gewonnen.“

Spieler von Red Bull Salzburg mit hängenden Köpfen nach Niederlage

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Garrett Roe und Dominique Heinrich waren nach der Niederlage deprimiert

„Haben die Bozener im Spiel gelassen“

Auch Kapitän Trattnig haderte mit dem Spielverlauf: „Wir waren im letzten Drittel sehr stark, Stangenschüsse, die Scheibe ist 30 Zentimeter vor der Linie gelegen und nicht hineingehüpft. Was man nicht schießt, bekommt man. Die Bozener haben gekämpft bis zum Ende und das wichtige Tor geschossen.“

Der Kapitän gab sich selbstkritisch: „Wir hätten unsere Chancen im ersten Drittel nutzen müssen - da waren wir zu wenig effizient und kaltschnäuzig. Wir haben die Bozener über drei Drittel im Spiel gelassen - und das hat uns letztendlich den Meistertitel gekostet.“

Österreichischer Meistertitel kein Trost

Die Tatsache, dass Salzburg trotz der Finalniederlage zum fünften Mal den österreichischen Meistertitel geholt hat, war für Matthias Trattnig nicht einmal ein schwacher Trost: „Wir spielen in der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL). Wir wollen natürlich am Ende ganz oben stehen. Aber nach so einer Niederlage ist man natürlich nicht so überglücklich.“

Die für Montag geplante Meisterfeier in der Salzburger Altstadt wird nicht stattfinden.

Für Bozen wurden „Träume wahr“

Die Bozener sind der erste nicht-österreichische Sieger in der internationalen EBEL. Für Bozen-Kapitän Alexander Egger war der Titel „einfach unglaublich. Wir sind einfach in die Meisterschaft gegangen und haben geschaut, dass wir die Playoffs erreichen. Und jetzt halten wir den Pokal in die Höhe. Die Mannschaft hat sich’s wirklich verdient, wir haben immer gekämpft. Das ist die Krönung. Spiel fünf in Overtime zu gewinnen - was Schöneres kann man sich nicht vorstellen. Wir sind da her gereist ohne Angst, um zu gewinnen. Und das haben wir gemacht.“

Bozen-Trainer Tom Pokel jubelt mit dem EBEL-Meisterpokal

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Am Schluss hielt Bozen-Trainer Tom Pokel den Pokal in den Händen

„Dass ist der Beweis dafür, dass Träume wahr werden können“, sagte Bozen-Trainer Tom Pokel. „Wir waren ziemlich zuversichtlich. Wir haben die Champions League Qualifikation in Linz geschafft, das Viertelfinale in Szekesfehervar geschafft, das Halbfinale in Villach geschafft - und jetzt sind wir Meister in Salzburg.“

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