Fußball-Hooligans: Anzeige gegen Polizei?

Mittwoch dürften erste gewaltbereite Fußballfans aus der Schweiz nach Salzburg anreisen, um ihre Mannschaft gegen Salzburgs „Bullen“ anzufeuern. Wegen des Auftretens der Salzburger Polizei beim Spiel gegen Ajax Amsterdam überlegt ein Richter eine Anzeige gegen die Polizei.

Ultras Red Bull Salzburg gegen Ajax Amsterdam Schlachtenbummler Schläger Fans

PI ALFA / youtube.com

Ultras und Hooligans aus Holland bei der Salzburger Staatsbrücke auf dem Marsch nach Kleßheim

Insgesamt werden zum Rückspiel der Europa League etwa 2.000 Basel-Anhänger in Salzburg erwartet. Einsatztaktische Versäumnisse der Polizei - wie im Spiel der Salzburger gegen Ajax Amsterdam - soll es dieses Mal nicht mehr geben, sagen Offiziere der Exekutive. Sie planen nun die große Aufrüstung gegen Ausschreitungen - mit einer Verdreifachung des Aufgebots.

Wie berichtet, hatten Salzburger Polizisten gegen Hooligans aus den Niederlanden, die zum Spiel der „Bullen“ gegen Ajax Amsterdam angereist waren, wenig Chance. Es gab auch Ausschreitungen, und Aktivitäten der Polizei sahen dabei nicht gerade gut vorbereitet aus.

Exekutive verteidigte Vorgangsweise

„Technische Probleme“, „Verständigungsschwierigkeiten“ habe es gegeben, verteidigte sich - wie berichtet - die Polizeiführung, als im Internet auf youtube.com einige Videos aus Holland auftauchten. Der Marsch gewaltbereiter Ajax-Anhänger hatte nicht die, von der Polizei erhoffte Richtung genommen. In der Eisenbahnunterführung Gaswerkgasse waren dann Dutzende Menschen in ihren Autos plötzlich von etwa 800 randalierenden Hooligans aus den Niederlanden umzingelt.

Richter überlegt Anzeige gegen Polizei

Mitten im Chaos saß damals auch der Salzburger Richter Walter Oberascher mit seinem Sohn Clemens, wie die beiden nun dem ORF als Augenzeugen berichteten: „Es war ein Höllenlärm, wir fühlten uns gefährdet. Und es war weit und breit kein Polizist zu sehen. Die Lage war fast kriegerisch. Wir konnten aus dem Auto raus. Sie haben das Auto geschaukelt, und ich hatte das Gefühl, es fehlt nicht viel, dass sie das Auto umwerfen wollen. Es waren auch bengalische Feuer zu sehen. Es wurden Rauchbomben geworfen und gegen das Auto getreten.“

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Ein Richter will sich das - juristisch - von der Polizei nicht gefallen lassen

Walter und Clemens Oberascher suchen nun weitere Betroffene und Zeugen. Sie erwägen Anzeigen gegen die Salzburger Polizei: „Es ist zu überlegen, ob man hier nicht rechtliche Schritte setzt.“

Massive Aufrüstung als Antwort auf Kritik

Die Salzburger Polizei möchte nun vor, beim und nach dem Spiel gegen Basel auf „massive Präsenz“ setzen. Aus fast ganz Österreich werden ab Mittwochmittag 22 Züge der Einsatzeinheit nach Salzburg abkommandiert. Dabei seien auch 550 Spezialpolizisten - darunter die WEGA, die Alarmabteilung der Wiener Einsatzgruppe. Auch Wasserwerfer würden in Bereitschaft gehalten, heißt es.

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