Besonders niedrige Löhne in Salzburg

Salzburger verdienen deutlich weniger als die meisten Österreicher. Das zeigt ein Einkommensvergleich der Arbeiterkammer (AK) unter den Bundesländern. Im Schnitt bekommen Salzburger Arbeitnehmer laut AK monatlich nur knapp 1.400 Euro netto.

Lohnzettel mit Taschenrechner und Geld

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Beim Blick auf den Lohnzettel und stark steigenden Preisen für das tägliche Leben brechen immer weniger in Jubel aus

Dazu kommt laut AK Salzburg: Auch wenn Löhne oder Gehälter steigen, würden Steuern und Inflation den Zuwachs wieder auffressen. 2012 haben unselbständig Beschäftigte in Salzburg im Schnitt 1.380 Euro netto verdient.

Die Bruttogehälter sind zwar um fast fünf Prozent gestiegen, die Lohnsteuerbelastung aber war noch höher. Unterm Strich sind die Gehälter laut AK nahezu gleich geblieben.

Pichler: „Geringe Einkommen erhöhen“

AK-Präsident Siegfried Pichler sieht die Sache so: „Wenn jemand mehr als 1.000 Euro verdient, zahlt er gleich 36 Prozent Steuer. Mehr als Millionäre, die 25 Prozent oder weniger zeigen. Der Eingangssteuersatz muss deutlich gesenkt werden. Und die Lohnsteuerstufen müssen endlich an die Preisentwicklung angepasst werden. Und damit ist dieser automatische Griff in die Taschen der Arbeitnehmer gestoppt.“

Gebirgler verdienen ein Drittel weniger

Ähnliches hört man auch aus der Wirtschaftskammer. Auch sie verlangt eine Steuerentlastung - für Betriebe. AK-Chef Pichler appelliert an die Wirtschaft: „Besonders die kleinen und mittleren Einkommen sollten erhöht werden. Das kommt auch der Wirtschaft wieder zugute. Die hohen Einkommen verschwinden irgendwo, weil damit oft spekuliert wird. Die geringeren Einkommen werden von den Arbeitnehmer zwangsläufig rasch für das tägliche Leben investiert.“

Die Unterschiede auf den Gehaltszetteln zwischen dem Norden und Süden Salzburg sind sehr groß: Im Flachgau liegt das durchschnittliche Netto-Gehalt bei 1.520 Euro, im Pinzgau bei 1.180 Euro - das sind fast 30 Prozent weniger.

Tourismus & Handel zahlen schlechter

In Salzburgs Wirtschaft spielen Tourismus und Handel besonders große Rollen. Deshalb gibt es hohe Anteile von Teilzeit- und Saisonbeschäftigten. Laut AK sei das einer der Gründe, warum Arbeitnehmer in der Region - im bundesweiten Vergleich - deutlich weniger verdienen. Es fehlen immer mehr gut bezahlte Jobs in der Industrie.

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