Mehr „Bio“ an Landwirtschaftsschulen gefordert

Salzburg hat österreichweit die meisten Bio-Bauern. Der Lehrplan an den Landwirtschaftsschulen nimmt jedoch keine Rücksicht darauf. Das kritisieren einige Bio-Bauern. Sie fordern, dass biologischer Landbau in der Schulausbildung die Unterrichts-Grundlage bilden soll.

Fast jeder zweite Bauer in Salzburg wirtschaftet biologisch und verzichtet auf Kunstdünger und Spritzmittel. Für eine gute Ernte brauchen Bio Bauern deshalb spezielles Wissen, etwa über Bodenbearbeitung oder Fruchtfolge.

Bio-Landbau solle gelehrt werden, bevor über Kunstdünger gesprochen wird - das geschehe jedoch viel zu wenig, sagt etwa der Jungbauer Markus Eisl aus St.Georgen (Flachgau): „Wenn im Boden Phosphor abgeht, dann kann man statt künstlichem Phosphor auf Schweinemist zurückgreifen. Solche Methoden haben wir in der Schule kaum gelernt“, so der Jungbauer.

Jungbauer beim Lernen

ORF

Die Inhalte der Schulbücher an den Landwirtschaftsschulen seien veraltet, so die Kritik einiger Biobauern

Auch sein Vater, Biobauer Manfred Eisl bestätigt das. Sein Sohn sei über diese Zusammenhänge zu wenig ausgebildet worden. Die Familie habe jetzt auf einen Kurs des Bioverbandes zurückgegriffen. Der Lehrplan der Schulen sei veraltert.

Neuer Lehrplan im kommenden jahr

Die Kritik der Biobauern kommt gezielt. Der Lehrplan für die Salzburger Landwirtschaftsschulen wird gerade überarbeitet. Agrar-Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) bestätigt, dass es beim Ausbildungsschwerpunkt „Bio“ Nachholbedarf gibt: „2015 gibt es im Fachschulwesen einen neuen Lehrplan. Da werden wir bei der biologischen Landwirtschaft nachjustieren“, so Schwaiger.

In Oberösterreich gibt es etwa eine eigene Schule nur für Bio-Landbau. Dort wird gezielt zum biologischen Pflanzenbau, der Viehzucht und der Kreislaufwirtschaft gelehrt. Der neue Salzburger Lehrplan soll bis Ende des Jahres stehen.

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