Lawine: Tourengeher befreien sich selbst

Nach dem Abgang einer Lawine bei Bad Hofgastein (Pongau) haben Donnerstag die Einsatzkräfte vergeblich nach Verschütteten gesucht. Drei Tourengeher retteten sich selbst, haben sich aber nicht gemeldet. Bergrettung und Polizei ersuchen in solchen Fällen um kurze Anrufe.

Lawine Schneebrett Gamskarkogel

Bergrettung Bad Hofgastein

Schneebrett-Kegel mit Anrisskante direkt unter der Gipfelkuppe des Gamskarkogel: Spuren führen hinein, doch offenbar keine hinaus?

Am Freitag wurde bekannt, dass die Alpinpolizei in der Causa nun weiter ermittelt. Es soll sich bei den Bergsteigern um Einheimische handeln.

Bergrettung appelliert

Unabhängig von diesem Vorfall ersucht Maria Riedler, Sprecherin der Salzburger Bergrettung, in solchen Fällen die Skibergsteiger, Freerider auf Ski oder Snowboards, diese sollten nach Möglichkeit immer die Einsatzkräfte oder die Polizei mit einem kurzen Anruf informieren, dass alles in Ordnung sei und keine Suchteams gebraucht würden. Das würde viele Kosten sparen und Nerven schonen, wenn es hart auf hart geht.

Was geschah?

Skitourengeher von der gegenüberliegenden Seite des Gasteiner Tales hatten am Donnerstag Alarm geschlagen, weil drei Spuren in die 100 Meter breite und 200 Meter lange Lawine auf dem Gamskarkogel führten. Von ihrer Position aus konnten sie aber nicht erkennen, ob die Spuren wieder herausführen.

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Direkt unter „Bad Gasteiner Hütte“

Da niemand wusste, ob jemand verschüttet oder verletzt ist, machten sich 16 Bergretter und drei Hundeführer aus Bad Hofgastein und auch das Team eines Rettungshubschraubers auf den Weg. Die Lawine hatte sich auf einem steilen Grashang in rund 2.300 Metern Seehöhe unterhalb der Gamskarkogel-Hütte („Bad Gasteiner Hütte“ des Österreichischen Alpenvereins gelöst - die älteste Schutzhütte der Ostalpen, die auf Erzherzog Johann zurückgeht.

Meldung hätte Einsatzkosten gespart

Hätten die vom Schneebrett erfassten Wintersportler nach dem Abgang gleich die Polizei oder die Bergrettung verständigt und mitgeteilt, dass nichts passiert sei, dann hätte man sich den Einsatz und damit auch die Kosten für Hubschrauber und Anfahrt der Teams ersparen können, sagt Christian Berger von der Pongauer Bergrettung.

Auf den Einsatzkosten von rund 5.000 Euro würden nun die Rettungsorganisationen sitzen bleiben, so Berger. Die drei Tourengeher hatten laut Bergrettung großes Glück: Wäre auf dem Hang mehr Schnee gelegen, wäre der Lawinenabgang nicht so glimpflich ausgegangen.

Tennengebirge: Lawinen unverletzt überstanden

Auch im Tennengebirge konnten sich Donnerstagnachmittag Tourengeher nach Lawinenabgängen selbst befreien - mehr dazu in Lawinenabgänge: Vier Tourengeher retten sich (salzburg.ORF.at, 21.2.2014)

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