Bau-Branche pessimistisch: Land spart
ORF
Während die Baulust bei privaten Leuten anscheinend ungebrochen ist, überwiegen in der Salzburger Branche pessimistische Stimmen: Industrie und öffentliche Hand in Gemeinden und beim Land würden mit Aufträgen knausern. Das Niveau bei den Aufträgen vom Vorjahr wäre für heuer schon ein Erfolg, heißt es.
Tiefststand bei Beschäftigten
Im vergangenen Jahr wurde in Salzburg eine Milliarde Euro verbaut - um acht Prozent weniger als 2012. Trotz des guten Winterwetters zum Bauen waren im Dezember 2013 um 230 Bauarbeiter weniger beschäftigt als im kalten Winter 2012. Mit aktuell 14.500 Beschäftigten ist nun ein Tiefststand in der Salzburger Baubranche erreicht.
Der Blick in die Auftragsbücher zeige auch für die kommenden Monate wenig Grund zur Freude, sagt Bau-Innungsmeister Johann Jastrinsky: „Wir müssen heuer sehr froh sein, wenn wir stagnieren und das Niveau vom Vorjahr halten können.“
Gewerkschaft kritisiert Landesregierung
Vor allem Industrie und größere Betriebe zögern mit Bauaufträgen. Gemeinden und die Stadt Salzburg sparen, und der geförderte Wohnbau verzeichnete nach Jahren der Steigerung einen leichten Rückgang.
Trotzdem liegen für Jastrinsky die Hoffnungen der Branche gerade in diesem Sektor: „Landespolitiker haben gesagt, dass sie das Gesamtniveau halten wollen. 800 Mietwohnungen, 500 Eigentumswohnungen und mehr als 3.000 Sanierungen stehen auf dem Plan.“
Othmar Danninger von der Gewerkschaft Holz und Bau kritisiert die Landespolitik. Das Land müsse und könne endlich mehr tun: „Es gibt zusätzliche 276 Millionen Euro des Bundes für den Wohnbau im heurigen Jahr. Das muss man doch ausnützen.“
Bundesweit leichtes Wachstum
Der geförderte und gemeinnützige Wohnbau macht in Salzburg immerhin ein Drittel der gesamten Bautätigkeit aus. Während die Salzburger Baubranche also auf der Stelle tritt, gehen die Prognosen für 2014 in ganz Österreich von eineinhalb Prozent Wachstum in der Bauwirtschaft aus.
Links:
- Kindergärten teurer: Land spart (salzburg.ORF.at; 06.02.2014)
- Caritas in Geldnot: Land spart (salzburg.ORF.at; 05.02.2014)
- Rekord bei Arbeitslosigkeit (salzburg.ORF.at; 03.02.2014)