Silvesterknallerei: Gefahr für Wildtiere

Die Silvesterknallerei stellt eine große Gefahr für Wildtiere dar. Sie geraten durch den Lärm in Panik und verbrauchen enorm viel Energie. Der Naturschutzbund fordert deshalb ein Verbot von privaten Feuerwerken und Knall-Orgien.

Eine Silvesternacht ohne Raketen und Knallkörper ist für die meisten Österreicher nicht denkbar. Auch heuer zieht das Feuerwerk über der Salzburger Altstadt wieder Tausende ins Stadtzentrum. Die Nachfrage nach den Silvesterkrachern ist im Fachhandel ebenso groß wie die Jahre zuvor. Doch diesmal müssen die Kunden auf Produkte mit Schwarzpulver umsteigen, wenn sie sich an der Knallerei beteiligen wollen,denn die Kracher mit Blitzknallpulver werden nicht mehr verkauft.

Silvesterkracher

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Seit juli 2013 dürfen Schweizerkracher nicht mehr verkauft werden. Die sogenannten Reibkopfkracher sind etwas teurer und auch leiser.

Seit 4. Juli 2013 dürfen die Sprengkörper mit Blitzknallsatz in Österreich nicht mehr verkauft werden. Wer noch Schweizerkracher hat, darf diese bis Juli 2017 zünden. Doch es gibt noch andere Kracher, sagt Feuerwerkshändler Gernot Abraham: „Es gibt Reibkopfkracher. Die sind ein bißchen leiser als Schweizerkracher. Die sind etwas teurer als Schweizerkracher und werden auch nicht mehr in so großen Mengen verkauft.“

„China-Böller statt Schweizer Krachern“

Das Raketen- und Feuerwerksangebot gibt es in unterschiedlichen Preiskategorien. Der Trend geht aber ganz eindeutig zum Bodenfeuerwerk. Das habe den Vorteil, dass die Reste am Boden liegen bleiben und man es nur einmal anzünden müsse, sagt gernot Abraham. Bei den Standln vor den Baumärkten ist die Nachfrage nach Schweizerkrachern immer noch groß. Die meisten Kunden wüssten nicht, dass die Schweizerkracher mittlerweile verboten sind, sagt Verkäuferin Tanja Juvanovic.

Der Schüler Arne Baumgartner findet es schade, dass es keine Schweizerkracher mehr gibt: „Ich kauf mir jetzt China-Böller“. Vom Chinaböller zum kubischen Kanonenschlag- ein Silvesterabend ohne Kracher ist für viele undenkbar.Es gibt kaum Anzeichen dafür, dass Silvester diesmal leiser ausfallen wird als die Jahre zuvor.

Silvesterraketen

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Ein Silvesterabend ohne Kracher und Raketen ist für viele undenkbar.

„Tiere geraten in Panik“

Für viele Tiere, auch für die Wildtiere in der Stadt Salzburg ist die Silvesternacht jedoch besonders stressig. Die Tiere am Kapuzinerberg in der Stadt seien Kulturfolger und den Lärm schon etwas gewöhnt, sagt Landesveterinärdirektor Josef Schöchl.

Jedoch würden die Wildtiere genauso wie die Haustiere durch die laute Knallerei in Schrecken versetzt: „Gerade im Berggebiet ist es für das Wild, etwa den Rothirsch, ein echtes Problem. Die Tiere drosseln unter Streß ihre Energie. Sie vermindern die Atmung, die Körpertemperatur und den Pulsschlag. Wenn sie durch die Knallerei aufgeschreckt werden, müssen sie ihren Stoffwechsel hochfahren. Das führt zu massivem Energiebedarf“, so Schöchl.

Auch die kleineren Tiere, etwa die Singvögel könnten durch die Knallerei in Panik geraten. Vögel würden in der Nacht in ihren Nachtquartieren aufgeschreckt. Zusätzlicher Energiebedarf in der Nacht gefährde die Verfassung der Vögel extrem. Auch Landesveterinärdirektor Schöchl plädiert für ein Verbot von Raketen und Böllern, vor allem in den Bergregionen.

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