Experten plädieren für kleine Einheiten

Menschenrechtsexperten begrüßen das neue Sanierungskonzept für das Behindertenheim in Schloss Schernberg bei Schwarzach (Pongau). Damit sei Salzburg auf dem richtigen Weg, hieß es diese Woche bei einer Menschenrechts-Diskussion.

Ob beim Wohnen, bei der Arbeit oder in der Freizeit: Behinderte seien hierzulande viel zu wenig in die Gesellschaft einbezogen, hat erst vor wenigen Wochen wieder die UNO in Genf kritisiert. Österreich hat dabei im Staatenvergleich sehr schlecht abgeschnitten. Umso erfreulicher sei es, dass nach dem neuen Konzept auf Schloss Schernberg die großen isolierten Einheiten für 180 Behinderte zu Gunsten kleinerer aufgelöst werden sollen, sagt der Menschenrechts-Experte Reinhard Klaushofer von der Universität Salzburg. „Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, dass man die Einrichtung dann nur noch als Tagesstruktur führen und die Wohnmöglichkeiten auf fünf Standorte aufteilen will. Das kommt dem Inklusionsgedanken der Behindertenrechtskonvention entgegen.“

Ob die kleineren Wohneinheiten den Behinderten dann tatsächlich ein selbstimmteres Leben in der Gesellschaft ermöglichen, das will Klaushofer mit einer Besuchskommission der Volksanwaltschaft überprüfen.

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