Asylwerber halten Christkindlmarkt sauber

Der Christkindlmarkt in der Salzburger Altstadt wird heuer erstmals von Asylwerbern gesäubert und Tag für Tag in Schuss gehalten. Der Magistrat beschäftigt sie für gemeinnützige Arbeiten - und ist hochzufrieden. Auch die Asylwerber sind froh, arbeiten zu dürfen.

Die Asylwerber nutzen hier die sehr beschränkten Zuverdienstmöglichkeiten, die ihnen das Asylgesetz einräumt. Sie dürfen nämlich maximal 120 Stunden im Monat gemeinnützig arbeiten. Insgesamt beschäftigt der Magistrat derzeit 30 Asylwerber für diese gemeinnützigen Arbeiten, meist in Pensionisten- oder Pflegeheimen, aber eben auch auf dem Christkindlmarkt. „Das sind drei Tage in der Woche - Freitag, Samstag und Sonntag - von 8.00 bis 10.00 Uhr und 16.00 bis 21.00 Uhr am Abend“, schildert Mosamkhel Bakshagoi aus Afghanistan seine Schichten auf dem Markt.

Asylwerber putzen am Salzburger Christkindlmarkt

ORF

Durch Arbeit „geht es mir besser“

Viel können die Asylwerber zu ihren 40 Euro Taschengeld im Monat nicht dazuverdienen: in der Regel höchstens 110 Euro. Die Arbeit für den Magistrat machen sie aber gerne - so wie Islam Rofikul aus Bangladesh: „Salzburg ist sehr gut, die Leute hier sind freundlich, sie helfen uns, und wir kommen bei der Arbeit in Kontakt mit Österreichern. Jetzt geht es mir besser.“

Die Wertschätzung ist gegenseitig: Die Marktfahrer revanchieren sich mit Verpflegung und loben die Sauberkeit. „Wir haben einen Vorteil dadurch, dass die Asylwerber die Stunden hier verbringen und keinen Zeitdruck haben“, sagt Christkindlmarkt-Obmann Wolfgang Haider.

Magistrat: „Hatten noch nie eine so gute Lösung“

Auch der Magistrat ist zufrieden: Die gemeinnützige Arbeit spare Personalkosten bei verbesserter Servicequalität, sagt Marktamtsleiter Josef Breuer: „Wir sind sehr zufrieden, es funktioniert hervorragend. Ich denke, wir hatten noch nie eine so gute Lösung wie heuer.“

Denn normale Magistratsmitarbeiter oder private Reinigungsfirmen auf dem Christkindlmarkt einzusetzen sei gerade in der Weihnachtszeit „sehr schwierig“, ergänzt Breuer. „Wenn es sehr stark schneien würde, würden alle Mitarbeiter des Bauhofes für die Schneeräumung benötigt - und das schneidet sich immer.“

Für die gemeinnützigen Arbeiten hat der Magistrat derzeit eine Warteliste, auf der 56 Asylwerber stehen: Sie alle würden gerne mehr arbeiten, als die Gesetze derzeit erlauben - mehr dazu in Asylwerber arbeiten im Magistrat (salzburg.ORF.at; 8.10.2013).