Skandal erschüttert Bundesliga: Erpressung?

In der Fußballwelt gibt es einen Skandal, der die Justiz interessiert. Dominique Taboga, Verteidiger bei Bundesligist SV Grödig, hat Anzeige wegen Erpressung zu Spielmanipulation erstattet. Ex-Nationalspieler Sanel Kuljic wurde verhaftet.

Sanel Kuljic

APA / Markus Leodolter

Kuljic jubelt über ein Tor. Nunmehr ist der Ex-Nationalspieler Österreichs einer der Verdächtigen in dem Ermittlungsverfahren. Für die Männer gilt die Unschuldsvermutung

Grödig-Manager Christian Haas bestätigte Dienstag der APA, dass es eine Anzeige gebe. Offenbar wurden drei Personen von der Polizei festgenommen. Unter den Verdächtigen, die offenbar noch in Polizeigewahrsam sind, soll sich Ex-Teamspieler Sanel Kuljic befinden.

Dominique Taboga, Profi beim Salzburger Bundesligisten SV Grödig, wurde offenbar von der „Wettmafia“ erpresst. Er habe sich geweigert, ein Spiel zu manipulieren und habe wegen des entgangenen Gewinns unter Androhung von Gewalt im Rahmen von mehreren Geldübergaben gesamt bereits „über 70.000 Euro“ bezahlt, wie die Staatsanwaltschaft Salzburg am Dienstag bestätigte. Taboga, der von seinem Verein derzeit freigestellt ist, hatte Montagabend Anzeige bei der Polizei erstattet.

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Drohung gegen Familie Tabogas?

Bei den beiden anderen zwei Personen, die festgenommen wurden, dürfte es sich ersten Informationen zufolge um keine Kicker handeln. Offenbar haben die Verdächtigen die Erpressung noch mit der Androhung bekräftigt, dass sie Tabogas Familie etwas antun wollen.

Dominique Taboga

APA / EXPA / Johann Groder

Mutmaßliches Erpressungsopfer Tabogas

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Marcus Neher, bestätigt, dass Dienstag drei Personen festgenommen worden sind: „Darunter befindet sich ein ehemaliger Fußballspieler der Ersten Liga“, sagt Neher. Es werde ein Ermittlungsverfahren wegen Erpressung durchgeführt.

Haft verhängt, Staatsanwalt untersucht

„Die drei verdächtigen Personen befinden sich derzeit in polizeilicher Verwahrungshaft, sie sind noch nicht in die Justizanstalt Salzburg überstellt worden. Die Vernehmungen sind noch nicht abgeschlossen“, erklärte der Staatsanwalt. Mehr war von der Justiz dazu nicht zu erfahren. „Zum Sachverhalt gibt es aus kriminaltaktischen Erwägungen von unserer Seite aus keine Stellungnahme“, sagte Neher. Taboga gilt als Opfer, er wurde nicht festgenommen.

Selbstanzeige Tabogas

Grödig-Manager Christian Haas zeigte sich gegenüber der APA sehr betroffen: „Wir haben gestern ein Gespräch gehabt mit Dominique Taboga. Er hat uns erklärt, dass er erpresst wird wegen Spielmanipulationen. Er war Montag bei der Polizei und hat Selbstanzeige gemacht.“

So viel er wisse, werde Taboga heute wieder verhört, sagte Haas. „Wir warten jetzt einmal darauf, dass wir Details erfahren. Wir sind schockiert.“