Franz Lackner neuer Erzbischof?

Der steirische Weihbischof Franz Lackner soll Erzbischof von Salzburg werden. Das wurde dem ORF Salzburg inoffiziell bestätigt. Lackner wurde vom Domkapitel aus einem Dreiervorschlag gewählt, soll sich aber Bedenkzeit erbeten haben.

Weihbischof Franz Lackner

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Das Domkapitel schweigt beharrlich, doch dass der neue Erzbischof nicht unter den Salzburger Domherren zu finden ist, steht nun fest. Auch keiner der Kandidaten, die in der Salzburger Befragung gut abschnitten haben, etwa Abt Johannes Perkmann aus Michaelbeuern oder der Saalfeldener Dechant Roland Rasser kommen zum Zug.

Der Dreiervorschlag dürfte die Domherren doch einigermaßen überrascht haben. Vorgeschlagen wurden neben dem steirischen Weihbischof Franz Lackner noch der Salzburger Weihbischof Andreas Laun und der Heiligenkreuzer Pater Karl Wallner.

Weiter warten: Bis zu acht Tage Bedenkzeit möglich

Dass die Wahl auf den Franziskaner und österreichischen Jugendbischof Franz Lackner fiel, ist hingegen wenig überraschend. Der gelernte Elektriker und promovierte Theologe hat sich allerdings Bedenkzeit erbeten. Diese Bedenkzeit umfasst bis zu acht Tage.

So lange kann auch Nuntius Peter Stephan Zurbriggen nicht die Bestätigung in Rom einholen oder die Bundesregierung informieren. Die offizielle Ernennung von Weihbischof Franz Lackner zum neuen Salzburger Erzbischof könnte also noch dauern.

Eigenständiges Verfahren

Salzburg hat in Österreich eine Sonderstellung bei Bischofs-Ernennungen. Das Domkapitel darf aus einem Dreier-Vorschlag des Vatikans einen Kandidaten wählen. Die Wahl zur Nachfolge Alois Kothgassers ist dieses Mal unerwartet transparent erfolgt.

So übergab der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, das versiegelte Kuvert entgegen allen Gepflogenheiten am Dienstag dem Vorsitzenden des Domkapitels, Hans-Walter Vavrovsky, im Rahmen der Bischofskonferenz mehr oder weniger öffentlich.

Erst am Tag davor hatte Papst Franziskus das Pensionsgesuch des Salzburger Erzbischofs, Alois Kothgasser, angenommen. Dieser hatte den Antrag im April des Vorjahres wenige Wochen vor seinem 75. Geburtstag gestellt.

Die Wahl ist offenbar am Sonntagabend erfolgt. Vavrovsky durfte am Montag aufgrund der strengen Geheimhaltung nicht einmal bestätigen, dass die Wahl bereits stattgefunden hat, gegenüber der APA meinte er aber: „Ich hoffe, dass es bald publik wird.“

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