Mehr Bauern züchten exotische Rinder

Karpaten-Wasserbüffel, Galloway-Rinder aber auch japanische Wagyu-Rinder werden mittlerweile in Salzburg gezüchtet. Denn die Nachfrage nach ausgefallenen Fleischsorten steigt - und damit entdecken auch mehr Bauern exotische Rinderrassen.

Ein einzigartiger Anblick im Bundesland Salzburg ist die Karpaten-Wasserbüffelherde von Gerhard Kaltenegger auf ihrer Weide bei Lamprechtshausen (Flachgau). Kaltenegger wollte etwas Neues versuchen und züchtet deshalb diese für unsere Breiten exotische Rasse. Wasserbüffel sind robust und wetterrestistent und auch sonst einfach zu handhaben: „Die sind zahmer als normale Milchviehrassen. Ich verstehe mich mit ihnen gut“, sagt der Züchter.

Das Fleisch soll zart und gesund sein sowie wildähnlich schmecken. Dafür kostet es im Vergleich zu herkömmlichem Rindfleisch das Dreifache. Die Nachfrage steigt dennoch stetig.

Galloway-Rind

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Galloway-Rinder sind schon häufiger auf Weiden zu sehen.

Galloways schon häufiger zu sehen

Schon häufiger werden Galloways - eine schottische Rinderrasse - in Salzburg gehalten. Auch sie sind wetterresistent, brauchen doppelt so lange wie normale Rinder bis zur Schlachtreife und kosten daher auch doppelt soviel.

Dennoch ist das Fleisch bei Feinschmeckern sehr begehrt: „Da sie langsamer wachsen, ist das Fleisch viel feinfasriger, sehr fein marmoriert, das Fett ist fein eingelagert. Und es hat einen leicht wildähnlichen Geschmack dazu“, sagt Galloway-Züchter Hans Dirnberger aus Seeham (Flachgau). Galloways sind unkompliziert in der Haltung - auch deshalb, weil sie hornlos sind.

Wagyu-Rind

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Wagyu-Stier „Amadeus“ ist der ganze Stolz von Toni Leitner.

Besondere Wagyu-Zuchtlinie in Thalgau

Eine absolute Rarität sind die japanischen Kobe- oder Wagyu-Rinder. Toni Leitner aus Thalgau (Flachgau) hat eine laut Zertifikat besonders wertvolle Zuchtlinie: „Von dem Bullen hab ich voriges Jahr eine Haarwurzel zum DNA-Test nach Amerika eingeschickt. UNd der ist unter die besten fünf Prozent der jemals getesten Wagyu-Stiere gefallen. Das ist ein Glück - in Deutschland oder Österreich steht nicht noch einmal so ein Zuchtbulle.“

Das Kobefleisch gilt als Geheimtipp, Liebhaber lassen sich diese Delikatesse viel Geld kosten. Ein Kilo kostet ab 100 Euro aufwärts, die Gustostückerln sind entsprechend mehr wert.

Massage und zwei Liter Bier am Tag für den Stier

Bis es soweit ist, müssen Koberinder ausgiebig umhätschelt werden - so werden sie zum Beispiel gestriegelt: „Von den Putz- und Massageeinheiten bekommt er im Winter eine halbe Stunde. Und wenn sie in die Endmast kommen, bekommen sie Bier zum Trinken - ein bis zwei Liter am Tag halten sie leicht aus.“

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Ein schlachtreifer Wagyu-Stier bringt rund 800 Kilo auf die Waage und ist somit bei den Liebhaberpreisen für diese Rinderrasse entsprechend viel wert.