Finanzskandal dürfte Staatsschulden erhöhen

Der Salzburger Finanzskandal dürfte den Schuldenstand der Republik Österreich erhöhen. Denn die EU-Statistikbehörde Eurostat bezweifelt die für das Vorjahr nach Brüssel gemeldeten Zahlen.

Der gesamtstaatliche Schuldenstand Österreichs könnte durch nicht gemeldete Finanzschulden des Landes Salzburg um bis zu 0,5 Prozentpunkte des BIP höher liegen als bisher angenommen, erwarten die EU-Statistik Austria

Schulden um 1,2 Mrd. Euro höher

Die Statistik Austria hatte am 30. September dieses Jahres die Zahlen für 2012 an Eurostat gemeldet. In diesem Bericht war man von einem Schuldenstand im Land Salzburg von 2,3 Mrd. Euro für 2012 ausgegangen. Danach (am 9. Oktober) wurde der Rechnungshofbericht über die finanzielle Lage Salzburgs publiziert. Dieser nannte allerdings einen Betrag von 3,5 Mrd. Euro an „Finanzschulden Ende 2012“ für Salzburg.

Dadurch ergibt sich eine Differenz von 1,2 Mrd. Euro - diese würde eine Erhöhung des gesamtstaatlichen Schuldenstandes von bis zu 0,5 Prozentpunkten des BIP (von 74,0 auf 74,5 Prozent) bedeuten. Statistik-Austria-Generaldirektor Konrad Pesendorfer betonte gegenüber der APA, dass diese die maximal notwendige Anpassung sei - es bedürfe noch einer Prüfung, inwieweit diese 1,2 Mrd. Euro den Schuldendstand nach den Maastricht-Kriterien erhöhen würden.

Daten aus Salzburg nicht an Statistik Austria gemeldet

Grund für die Bemängelung durch Eurostat ist laut Pesendorfer vor allem mangelnde Daten-Meldung durch das Land Salzburg. Jene Daten, die von der Firma Ithuba Capital bei deren Prüfung der Salzburger Finanzen erhoben wurden, wurden nicht an die Statistik Austria gemeldet. Im RH-Bericht (den Eurostat dann heranzog und dessen Ergebnisse der Statistik Austria erst nach dessen Veröffentlichung bekannt wurden) fanden diese Daten aber sehr wohl Berücksichtigung.

Österreich habe sich nun verpflichtet, diesen Vorbehalt von Eurostat aufzuklären. Die Statistik Austria werde bis spätestens zur nächsten Notifikation im März 2014 eine Revision der Daten durchführen, sagte Pesendorfer. Statistik Austria sei diesbezüglich auch sofort mit dem Land Salzburg in Kontakt getreten.