Kürzungen bei freier Kultur befürchtet

Der Dachverband Salzburger Kulturstätten und der Landeskulturbeirat haben Sonntag die „Kürzungspolitik“ des Landesregierung im Kulturbereich kritisiert. Befürchtet wird, dass die Förderung auf längere Sicht um 4, 4 Mio. Euro reduziert werde.

Ein Taschenrechner

ORF/Andreas Herbst

Die freien Salzburger Kulturinitiativen zücken den Taschenrechner und sind zunehmend besorgt

„Sollten die Budgetmittel nicht innerhalb der nächsten Jahre wenigstens an die Inflationsrate angepasst werden, drohen Kündigungen und Produktionskürzungen“, warnten Tomas Friedmann vom Dachverband und Robert Pienz vom Landeskulturbeirat.

Kritik an Sparplänen Schellhorns

Das Land Salzburg hat am Freitag den Landeshaushalt für das Jahr 2014 präsentiert. Alle Resorts müssten nach dem Finanzskandal den Gürtel enger schnallen, hieß es. In den kommenden drei Jahren solle nun das Kulturbudget laut Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn (Grüne) um rund fünf Millionen Euro gekürzt werden, erklärte der Dachverband, der die Interessen der freien Salzburger Kulturszene mit 75 Mitgliedern vertritt.

Die 4,7 Mio. Euro an Kulturförderungen für die freie Kulturszene sei in den vergangenen Jahren auf gleichem Niveau geblieben, kritisierte Friedmann: „Eine Kürzung laufender Förderungen unserer Mitglieder werden wir nicht akzeptieren. Ich vermisse Konzepte und Perspektiven sowie die klare politische Ansage: keine Kürzungen im freien Kulturbereich.“

Auch Pienz sorgt sich um Kulturarbeit

Die angekündigten Einsparungen im Kulturbereich sollen sich für das Jahr 2014 auf zwei Millionen Euro und für die Jahre 2015 und 2016 auf je rund 1,2 Millionen Euro belaufen. Die Kürzungen für 2014 würden laut Landesregierung aus ressortgebundenen Rücklagen kompensiert, damit könnte der Stand von 2013 gehalten werden: „Alarmierend ist, dass es sich wohl nicht um eine vorübergehende, sondern um eine dauerhafte Maßnahme handeln soll“, sagte Pienz. Landesrat Schellhorn habe von „strukturellen Einsparungen“ gesprochen.

Zweifel an Sinn von Debatten

Die Einladung von Schellhorn an den Landeskulturbeirat, an einer Strategie für das „Kulturland Salzburg 2020“ mitzuarbeiten, werde vor dem Hintergrund dieser Budgetpläne in den Gremien des Beirates „sehr kritisch gesehen“, wurde betont. „Solange keine schlüssige, konstruktive Budgetstrategie im Kulturbereich für die Gegenwart und nahe Zukunft vorhanden ist, wird es äußerst schwierig, eine gemeinsame Strategie für eine Zukunftsperspektive der Kultur im Land Salzburg zu entwickeln.“

Der Dachverband argumentiert, dass es wenig Sinn an einer Diskussion über ein Kulturleitbild mache, „wenn gleichzeitig Förderungen gekürzt, Kulturstätten bedroht und Arbeitsplätze gefährdet werden“.

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