B`hofen: Bürgermeister Rohrmoser geht

An der Spitze der Stadt Bischofshofen (Pongau) steht ein Wechsel bevor. Bürgermeister Jakob Rohrmoser (ÖVP) tritt bei der Direktwahl 2014 nicht mehr an. Das hat er Montag bekanntgegeben. Er will sich mehr um seine Familie, den Bauernhof und die Jagd kümmern.

Jakob Rohrmoser Bischofshofen Bürgermeister

Salzburger Jägerschaft

Rohrmoser mit seiner Frau auf dem Großarler Jägerball. Der beliebte B`hofener Bürgermeister, Landwirt ist auch Bezirksjägermeister des Pongaues und seit Jahrzehnten als Jäger aktiv

Er ist Bürgermeister mit Leib und Seele. Doch nun hält der mit viel Humor und Selbstironie ausgestattete Gentleman Jakob Rohrmoser in Bischofshofen die Zeit für reif, um mit der Politik aufzuhören:

„Früher habe ich immer gesagt, mit 60 höre ich auf - außer es kommen die Olympischen Spiele nach Salzburg. Die sind nicht gekommen, dafür habe ich dann einen Herzinfarkt bekommen. Das war schon zwei Mal ein Grund zum Aufhören. Ich habe keinen Stent, keinen Bypass, ich bin noch zu 100 Prozent im Originalzustand. Nächstes Jahr werde ich 65, und die Frau hat mir überhaupt nichts dreingeredet. Aber ich habe mich schlussendlich entschieden, und das ist jetzt die Entscheidung.“

„Statt Olympia einen Herzinfarkt“

Bischofshofen steht am Ende von Rohrmosers Amtszeit solide da. Die Stadt ist nahezu schuldenfrei. Sie hat in den vergangenen Jahren viel investiert und gilt als Vorbild - etwa in der Seniorenbetreuung oder bei der Nachmittagsbetreuung. Auch ist es gelungen, wieder Leben ins Ortszentrum zu bringen.

Für die Bischofshofener ÖVP ist die Entscheidung von Bürgermeister Rohrmoser dennoch sehr heikel, denn der direkt gewählte ÖVP Bürgermeister steht einer absoluten Rathausmehrheit der SPÖ gegenüber. Die Eisenbahnergemeinde ist seit jeher sozialdemokratisch dominiert. Das weiß auch Markus Graggaber, Stadtparteichef der Volkspartei.

Charismatiker wie Rohrmoser schwer zu finden

Ein ÖVP-Spitzenkandidat steht noch nicht fest. Der logische Nachfolger, Stadtrat Josef Mairhofer, habe aus beruflichen Gründen bereits abgewunken, sagt Graggaber: „Wir haben mehrere Personen mit den Fähigkeiten für das Bürgermeisteramt. Aber definitiv haben wir noch niemanden. Es gibt sicher Persönlichkeiten der ÖVP in Bischofshofen, die die Wahl spannend machen können. Uns ist aber bewusst, dass wir nicht als Favoriten antreten.“

Bei der SPÖ Bischofshofen steht Hansjörg Obinger bereits als Kandidat für die Direktwahl des Bürgermeisters im Frühling 2014 fest.