Brutaler Überfall auf Wettbüro

Ein Angestellter eines Wettlokals in Oberndorf (Flachgau) ist am späten Freitagabend bei einem Raubüberfall gefesselt und geknebelt worden. Der 50-Jährige wurde nicht verletzt. Die Fahndung nach den Tätern läuft noch.

Blaulicht, Polizeiauto

ORF

Die Großfahndung der Polizei läuft noch

Der Mann erlitt jedoch einen Schock. Die drei Täter entkamen mit einer Kellnerbrieftasche und vier Wandtresoren, die sie mit Brechstangen aus der Verankerung gelöst hatten. Die sofort eingeleitete Fahndung verlief bisher negativ.

Bewaffnete Gewalttäter

Gegen 23.00 Uhr betraten zwei maskierte Männer das noch für Kunden geöffnete Lokal. Die Räuber trugen schwarze Sturmhauben mit Sehschlitzen und hatten laut Polizei Faustfeuerwaffen bei sich. Unter Vorhalt der Waffe sei der Angestellte massiv bedroht worden, sagte Polizei-Sprecher Anton Schentz zur APA. „Die Täter waren sehr gewaltbereit.“ Der Flachgauer musste sich auf den Boden legen. Danach wurde er mit Handschellen und einer Klebefolie gefesselt und geknebelt.

Der dritte Täter hatte schon eine Stunde vor dem Überfall das Wettbüro betreten. Er gab sich offenbar als Kunde aus und verhielt sich bis zum Eintreffen seiner Komplizen unauffällig. Zum Zeitpunkt des Überfalls befanden sich keine Kunden in dem Lokal. Nachdem das Opfer überwältigt worden war, flüchtete das Trio mit der Beute - der Wert betrug offenbar einige tausend Euro - in unbekannte Richtung.

Das Opfer konnte sich nicht selbst befreien. Etwas später - der genaue Zeitpunkt war vorerst nicht bekannt - kam eine Person ins Lokal, befreite den 50-Jährigen und alarmierte die Polizei.

Personenbeschreibung für die Fahndung

Am Samstagvormittag lag eine erste Täterbeschreibung vor. Jener Mann, der schon eine Stunde zuvor das Lokal betreten hatte, sprach Deutsch mit ausländischem Akzent. „Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um einen serbischen Akzent gehandelt hat“, erklärte der Polizei-Sprecher. Der Täter ist etwa 160 Zentimeter groß und von korpulenter Statur. Er hatte blonde Haare mit „Geheimratsecken“, einen blonden Kinnbart und war mit einer weißen Jacke und hellblauen Jeans bekleidet. Zudem trug er eine braune, 20 mal 40 Zentimeter große Umhängetasche des Modelabels „Versace“ bei sich.

Die beiden maskierten Männer wurden als 180 bis 185 Zentimeter groß und schlank beschrieben. Ihrem Akzent zufolge dürften sie ebenfalls aus dem Ausland stammen. Eine Altersangabe über die drei Täter lag bisher nicht vor.

Häufung von brutalen Überfällen

Erst Anfang dieser Woche ist eine Familie im Salzburger Tennengau bei einem Überfall in ihrem Haus gefesselt und mit einer Faustfeuerwaffe bedroht worden. Drei mit Sturmhauben maskierten Männer waren in der Nacht auf Dienstag in das Gebäude eingedrungen, während die fünfköpfige Familie schlief. Die Räuber plünderten den Tresor und machten sich mit mehreren tausend Euro davon. Die Familienmitglieder konnten sich selbst befreien. Sie überstanden den Überfall ohne körperlichen Verletzungen, waren aber schwer geschockt. Die Ermittler tappen offenbar noch im Dunkeln. „Derzeit gibt es noch keine Hinweise“, sagte am Samstag Polizei-Sprecher Schentz. Die Männer sprachen Deutsch mit osteuropäischem Akzent.