Salzburger Syrer gegen Militärschlag

In Salzburg lebende Syrer sehen einen möglichen Militärschlag des Westens gegen die Truppen des syrischen Präsidenten Assad kritisch. Der Militärschlag ist weiterhin greifbar nahe, auch wenn er am Mittwoch im UNO-Sicherheitsrat nicht offiziell besprochen wurde.

Zahlreiche der in Salzburg lebenden Syrer bezweifeln, dass ein Luftangriff als Reaktion auf den Einsatz von Giftgas zu einer Wende im Bürgerkrieg führen wird. Nisreen Daka beispielsweise lebt seit knapp zwei Jahren mit ihrem kleinen Sohn in Sicherheit in Salzburg, sorgt sich aber um das Wohl der Menschen in ihrer Heimat.

Der geplante Militärschlag der USA und seiner Verbündeten werde die Situation noch verschlimmern, befürchtet Nisreen Daka: „Kampf bringt nur Kampf. Es ist sehr einfach einen Krieg nach Syrien zu bringen. Diese zwei, drei Tage könnten aber vielleicht einen dritten Weltkrieg bringen. Iran, Russland und China stehen hinter Assad, und die USA, Israel, England und Frankreich stehen auf der anderen Seite.“ Das sind lauter starke Lager. Und weil keiner klein beigeben wollen werde, fürchtet Nisreen Daka, dass es zu einem globalen Krieg kommen könnte.

„Wo sind die Pläne für danach?“

Auch der syrische Bibelwissenschaftler Aho Shemunkasho, der seit sieben Jahren an der Universität Salzburg arbeitet, lehnt einen Blitzangriff ab. Er glaubt nicht, dass er eine Wende bringt und stellt die Frage, wo die Pläne für danach seien: „Was bringt ein Militärschlag, wenn er anschließend eventuell zu noch mehr Leid, Schmerz und Tod führt und noch größeres Chaos mit sich bringt?“

Aho Shemunkasho und Nisreen Daka wünschen sich, auch wenn es unrealistisch erscheint, eine politische Lösung mit Friedensgesprächen und demokratischen Wahlen.

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