Immer mehr Alpenmilch nach China

China kauft immer mehr Milch aus Europa, Österreich und Salzburg. Echte Milch war bis vor wenigen Jahren in weiten Teilen Chinas rar. Es gab fast nur Milchpulver. Die hohe Milchqualität aus den Alpen lassen sich chinesische Kunden einiges kosten.

Heimische Almen als Sehnsuchtsorte und Milch aus den Bergen Österreichs entwickeln sich in China immer mehr zum Hit.

Alpenmilch aus Salzburg nach China

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So sieht die Verpackungen der Salzburger H-Milch für China aus

Die Molkereigenossenschaft Salzburg Milch exportiert seit wenigen Monaten ihre Haltbar-Milch in großen Mengen auch nach Ostasien, sagt Manager Christian Leeb. Bisher gingen laut einem Vertrag 60 Container nach China, und Leeb betont, das seien noch keine Riesenmengen: „Aber es ist gut, wenn man bei einer neuen Entwicklung auf dem Weltmarkt dabei ist.“

Alpenmilch aus Salzburg nach China

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Nicht nur auf jeder Packung selbst, auch auf einer Seite des Kartons steht eine detailierte Produktbeschreibung in Chinesisch - neben Aufschriften in Englisch und Deutsch

Salzburger Milch ist den Chinesen einiges wert. Umgerechnet vier Euro kostet ein Packerl H-Milch aus Salzburger Produktion in China. Experten sagen, viele Chinesen vertrauen nach dem Milchpulver-Skandalen der vergangen Jahre den chinesischen Milchproduzenten nicht mehr und würden sich verstärkt Produkten aus Übersee zuwenden.

Weltweite Transporte, Öl und Ökologie?

Für Chinesen ist die Salzburger H-Milch bei diesen Geschäften nur der Anfang. Als nächstes wollen sie Frischmilch aus den Alpen, sagt Molkerei-Manager Leeb. Diese soll dann per Luftfracht innerhalb von 24 Stunden nach China geliefert werden. Diese weltweite Verfrachtung regionaler Produkte sorgt allerdings bei manchen Kritikern und Umweltschützern für Sorgenfalten. Immerhin gilt die Salzburg Milch (bis vor kurzem hieß die Molkerei noch Alpenmilch Salzburg) seit Jahrzehnten als Vorbild für regionale Vermarktung und die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe.

Neuseeländer schon lange in China aktiv

Während Milch aus der ökologisch verträglichen Landwirtschaft Österreichs und Salzburgs gerade erst auf dem riesigen Markt Chinas auftaucht, machen industriell wirtschaftende Milchbauern und Exporteure im fernen Neuseeland schon seit Jahren gute Geschäfte mit der Volksrepublik - mit zum Teil schweren Folgen für die Umwelt in Neuseeland. Allerdings lag hier bisher der Schwerpunkt auf Milchpulver und nicht auf Frischmilch.

In vielen Regionen Neuseelands gibt es mittlerweile - bezogen auf die Weideflächen - viel zu viel Milchvieh und damit zu viel Mist und Gülle, die Grundwasser und Flüsse verseuchen.

Raffaela Schaidreiter, Gerald Lehner - salzburg.ORF.at

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