Asiaten kaufen massenweise Salz

Salz aus dem Salzkammergut steht bei Touristen aus Asien hoch im Kurs, sagen Lebensmittelhändler in der Salzburger Innenstadt. Chinesen, Japaner und Koreaner lieben alpines Steinsalz als Souvenir, während Salz aus Asien bei heimischen Esoterikern beliebt ist.

Ob grobkörnig, mit getrockneten Kräutern versetzt oder gleich in der kleinen Salzmühle verpackt: Touristen aus Asien können vom weißen Gold aus der Region Salzkammergut scheinbar nicht genug bekommen, beobachtet Nicole Berkmann, Sprecherin von Spar.

Die Mitarbeiterinnen der Handelskette kommen mit dem Nachschlichten von Salzpackungen kaum nach: „Wir verkaufen hier in der Salzburger Innenstadt bis zum Siebenfachen im Vergleich zu anderen Supermärkten von Spar.“

Kräutersalz

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Kräutersalz mit frischen Kräutern, das in dieser Form in der Massenproduktion von Lebensmitteln kaum zu haben ist. Dort werden getrocknete Kräuter beigemischt.

Salz aus dem Berg gegen Meersalz?

Jianzhen Reiter, Leiterin des China-Büros in Salzburg und Ehefrau des Salzburger Bürgermeisters, erklärt sich das Phänomen so: „Das Salz in Österreich stammt aus dem Salzbergwerk, und das ist anders als das, das aus Meerwasser gemacht wird.“

Kein Salzburger Salz mehr:
Im ehemaligen Salz- und Goldland Salzburg wird seit vielen Jahren kein Salz mehr abgebaut, weil die Saline auf dem Dürrnberg bei Hallein (Tennengau) - wo das Weiße Gold über Jahrtausende gewonnen wurde - zugesperrt wurde. Nur im grenznahen Bayern bei Berchtesgaden wird aus dem gleichen Berg weiterhin Salz gewonnen und in Bad Reichenhall für den Handel in ganz Deutschland verarbeitet. Österreichs Salzproduktion stammt seit der Schließung in Hallein ausschließlich aus der Region Hallstatt in Oberösterreich.

Eine geologische Tatsache spielt dabei offenbar kaum eine Rolle: Auch das Salz aus heimischen Bergwerken stammt letztlich aus einem Meer, das es vor Jahrmillionen in Salzburg, Oberösterreich und der Steiermark gegeben hat.

Handel reagiert

Am liebsten kaufen asiatische Kunden Kräutersalz. Das gibt es in China, Korea oder Japan in dieser Form nicht. Reiter ergänzt, das Salz aus dem Salzkammergut sei als Souvenir auch sehr günstig: „Das kostet ein paar Euro, einen Bruchteil davon, was ein Kristall oder etwas Anderes kosten würden.“

Die Innenstadt-Läden reagieren auf die steigende Nachfrage. Variationen von heimischem Steinsalz sind an mehreren Plätzen in den Geschäften positioniert, und auch Sonderabfüllungen gibt es bereits zu kaufen.