Studie: Windenergie gefährlich für Vögel

Windenergie und der Vogelzug in Salzburg: Das vertrage sich nur schwer. So urteilen jetzt Tierexperten in einer neuen Studie. Sie sehen Windkraftprojekte im Bundesland problematisch.

Drei Standorte für Windkraftprojekte werden in der Studie genauer unter die Lupe genommen: Thalgau (Flachgau), Flachau (Pongau) und St. Margarethen (Lungau). Die Studienautoren sind die oberösterreichischen Umweltberater ORCHIS. Sie sehen die Projekte problematisch. Denn in den betroffenen Gebieten leben oder brüten viele Vogelarten, mehr als die Hälfte davon gilt als geschützt.

Fachleute orten Gefahren

Auf dem Aineck im Lungau brüte beispielsweise der seltene Mornellregenpfeifer, auch wenn es dort ein massiv erschlossenes Skigebiet gibt. Zudem habe in zehn Kilometer Entfernung ein Bartgeier-Paar sein Nest gebaut, schreiben die Experten.

Sie orten auch im Flachgau Probleme und Gefahren: Auf dem Lehmberg bei Thalgau leben Auerhühner und mehrere Greifvogelarten, die in Windräder fliegen könnten.

Windkraft - Anlage der Salzburg AG zwischen Ponau und Lungau - PC-Simulation

Salzburg AG

Keine völlige Ablehnung

Ein absolutes „Njet“ kommt von ORCHIS aber nicht. Sie geben eine Empfehlung ab: Wenn die Behörden Windkraftprojekte genehmigen, sollen Radarsysteme mit eingebaut werden. Sie schalten Windräder ab, wenn sich mehrere Vögel der Maschine nähern.

Die Studie über den Vogelzug hat der damalige Naturschutzreferent Sepp Eisl (ÖVP) vor einem Jahr in Auftrag gegeben. Jetzt ist sie fertig geworden.

Das Windkraftprojekt am Windsfeld in Flachau gilt bereits als abgesagt. Der Energieversorger Salzburg AG plant jedoch eine Versuchsanlage auf dem Ofenauerberg bei Golling mit einem Radar- Warnsystem. Der Ofenauerberg ist in der Vogelzug-Studie nicht berücksichtigt.

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