K.o.-Tropfen immer größeres Problem

Das Frauenministerium warnt zurzeit in großen Zeitungsinseraten vor K.o.-Tropfen. Die Betäubungsmittel werden auch in Salzburg ein immer größeres Problem, bestätigt der Frauennotruf. Dutzende Frauen dürften so betäubt und vergewaltigt werden.

Aktuell betreut der Salzburger Frauennotruf sechs Frauen, die Opfer von K.o.-Tropfen geworden sind. Tatsächlich dürfte die Zahl aber bei einem Vielfachem liegen, sagt Andrea Laher, Leiterin des Frauennotrufs in Salzburg. Denn viele Frauen und Mädchen würden sich aus Scham nicht melden.

Totaler Filmriss und fatale Folgen

Die Masche der Täter ist immer die selbe: sie leeren die Tropfen in einem unbeobachteten Moment ins Glas der Opfer - vorzugsweise in Bars, Clubs, auf Partys oder anderen Festen. Die Folge ist ein völliger Filmriss mit oft fatalen Folgen.

„Es ist oft völlig im Dunkeln für die Betroffenen und sie merken dann halt nur im Nachhinein, dass da auch ein sexueller Übergriff stattgefunden hat. Und das ist ein extremer Schock für die Opfer, weil ihnen ja ein Erlebnis einfach fehlt, gegen das sie sich auch nicht wehren konnten“, sagt Andrea Laher.

Neben den üblichen Ratschlägen, wie das Glas nicht aus den Augen zu lassen, rät die Expertin den betroffenen Frauen vor allem, unverzüglich ins Krankenhaus zu fahren. Denn K.o.-Tropfen sind nur zwölf Stunden im Körper nachzuweisen. Und sind die vorbei, fehlt auch der Beweis für eine Anzeige.

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