Großteil der Alpine-Leute hat wieder Job

Der größte Teil der in Salzburg tätigen Bauarbeiter des insolventen Baukozerns Alpine hat inzwischen wieder eine neue Beschäftigung. Das hat die Gewerkschaft Bau-Holz am Montag bestätigt.

Mitte Juni schlitterte der Baukonzern Alpine in die Pleite und viele Baustellen standen still. Seit Montag wird auf der größten Baustelle des Landes wieder gearbeitet - am Neubau des Shopping Center Alpenstraße in der Stadt Salzburg und zwar unter Tiroler Leitung. Auf der derzeit größten Baustelle in Salzburg, der Erweiterung des Shopping- Centers Alpenstraße im Süden der Landeshauptstadt, ist nach wochenlangem Stillstand wieder Leben eingekehrt.

90 Prozent von anderen Baufirmen übernommen

90 Prozent der ehemaligen Alpine- Mitarbeiter in der Region Salzburg sind von anderen Baufirmen übernommen worden das sind knapp 600, bestätigt der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Bau- Holz, Josef Muchitsch. „Von den insgesamt 658 Arbeitern der Alpine an Standorten im Bundesland Salzburg, haben 598 bereits wieder eine Einstellungszusage erhalten. Der überwiegende Teil dieser Leute arbeitet jetzt schon wieder auf einer Baustelle, die übrigen haben eine Zusage. Das bedeutet eine Vermittlungsquote von mehr als 90 Prozent. Und das ist ein sehr erfreuliches Ergebnis, wenn man bedenkt, dass es sich um die größte Insolvenz der zweiten Republik handelt.“

„Zuschlag für Bestbieter, nicht Billigstbieter“

Als Konsequenz aus der Alpine-Pleite schlägt die Gewerkschaft ein Programm zur Stärkung der heimischen Bauwirtschaft vor. Vor allem die regionalen Baufirmen sollen bei öffentlichen Aufträgen zum Zug kommen. Zurzeit stagiert die Baubranche. Das Preis-und Lohndumping werde durch ausländische Firmen - etwa aus Ungarn und Polen - massiv verschärft, kritisiert die Gewerkschaft. Nicht der Billigstbieter solle den Zuschlag erhalten, sondern der Bestbieter, fordert Gewerkschafter Josef Muchitsch. „Schon jetzt kann ein Auftraggeber die Ausschreibung so gestalten, dass gewisse Anbieter von vornherein ausgeschieden werden können, zum Beispiel dann, wenn sie in den vergangenen drei Jahren sozialversicherungsrechtliche Abgaben nicht ordnungsgemäß entrichtet haben.“

„Bauwirtschaft auf öffentliche Aufträge angewiesen“

Für die Bauwirtschaft ganz entscheidend seien regelmäßige Aufträge der öffentlichen Hand und der Wohnbaugesellschaften und weniger Sonderimpulsprogramme, sagt die Gewerkschaft.

Erste Bilder der wieder aufgenommenen Bauarbeiten

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Bodner-Bau hat SCA-Großbaustelle übernommen

Die Kufsteiner Bodner-Bau hat die SCA-Großbaustelle an der Alpenstraße gekauft. Dort waren zuletzt Stahl und Beton ausgegangen, Lieferanten waren wegen ausstehender Zahlungen abgesprungen. Knapp 80 Mann mussten drei Wochen lang zu Hause bleiben, aber ab Montag sollen sie wieder im Einsatz sein.

Alpine-Baustelle SCA

ORF

Viele Baustellen noch fraglich

Ob der geplante Eröffnungstermin des neuen Shopping Center Alpenstraße jedoch zu halten sein wird, ist unklar. In etwa 15 Monaten soll es aufsperren. Bei einem privaten Auftraggeber, wie an der Alpenstraße, ist ein Baufirmenwechsel wie von Alpine zu Bodner leicht: nur ein neuer Vertrag muss aufgesetzt werden.

Auch bei den ehemaligen Alpine-Baustellen im Auftrag des Landes soll es bald weitergehen. In einer Woche zum Beispiel beim Ausbau der Kreisverkehre in Saalfelden (Pinzgau). Eine Baufirma interessiert sich für diesen Landes-Auftrag, die Verhandlungen sind aber noch nicht abgeschlossen.

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