Feilschen um Rainerkaserne

Für den Red Bull Konzern wird es beim Kauf der Rainer-Kaserne in Elsbethen (Flachgau) enger. Ein einheimischer Bewerber für das Kasernenareal hat sich gemeldet, der Salzburger Immobilienentwickler Franz Fürst.

Anstatt der Red-Bull-Firmenzentrale mit hunderten Arbeitsplätzen könnte die Grundverkehrskommission jetzt den Weg für hunderte Wohnungen frei machen. Der Salzburger Immobilieninvestor Franz Fürst hat nun offiziell ein Gegenanbot zum Kauf der Rainerkaserne in Elsbethen gelegt. Der Kaufpreis beträgt 23,5 Millionen Euro. Die Grundverkehrskommission muss entscheiden, ob der mehrheitlich in thailändischem Besitz stehende Red Bull Konzern tatsächlich das Kasernengelände übernehmen kann.

„800 Arbeitsplätze und bis zu 430 Wohnungen“

Immobilien-Entwickler Franz Fürst wirbt mit seinem Nutzungskonzept für das Kasernenareal - es schaffe mehr Arbeitsplätze als die Red-Bull-zentrale und sehe überdies noch bis zu 400 Wohneinheiten vor, sagt Fürst. „800 Arbeitsplätze bringen auch jede Menge Lohnsummensteuer in die Gemeindekasse. Viel wichtiger ist aus meiner Sicht aber ein anderer Aspekt: Ganz Salzburg sucht händeringend nach Wohnbau-Grundstücken und nach günstigen Wohnungen. Und die Rainerkaserne hat zusätzlich zu den Arbeitsplätzen, die man hier schaffen kann, ein Potenzial von bis zu 430 Wohnungen. Letzen Endes wird man politisch entscheiden müssen, ob man hier einem Großkonzern die Bühne zur Inszenierung seiner Marke bieten will mit eine Fläche, die halb so groß ist wie Parsch oder sich für ein vielschichtiges Konzept für jene Menschen ausspricht, die hier wohnen und arbeiten.“

Elsbethener Ortschef bezweifelt Realisierbarkeit

Der mehrheitlich in thailändischer Hand befindliche Konzern hat bislang noch kein Nutzungskonzept für die 18 Hektar der Rainerkaserne vorgelegt. In Elsbethen favorisiert man trotzdem weiterhin Red Bull. Das Nutzungskonzept von Franz Fürst sei unrealistisch, zeigt sich Bürgermeister Franz Tiefenbacher (ÖVP) skeptisch. „Das ist noch nicht mehr als ein Konzept, dessen Realisierung sehr schwierig ist und bezweifelt werden darf“, sagt Tiefenbacher.

Grundverkehrskommission muss entscheiden

In Elsbethen wird man langsam nervös. Die Grundverkehrsbehörde prüft das Red-Bull Kasernengebot seit nunmehr acht Monaten. Sie ist nun am Zug, über die vorliegenden Anbote zu entscheiden: Man prüfe eingehend und werde so schnell wie möglich entscheiden, hieß es dazu am Freitag auf ORF-Anfrage. Die Angebotsprüfung durch die Grundverkehrsbehörde dauere schon viel zu lange, kritisiert der Elsbethener Bürgermeister Franz Tiefenbacher.

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