Gastein: Lärmschutz weiter Streitpunkt

In Gastein (Pongau) arbeiten Anrainer und Umweltanwalt gegen die Interessen der Gemeinde - das sagt der Gasteiner Bürgermeister nach der jüngsten Lärmschutz-Einigung mit den Bundesbahnen. Streitpunkt im Gasteinertal ist nach wie vor die Angerschluchtbrücke.

Die neue Angerschluchtbrücke sollte mehr Bahnfahrten ermöglichen - vor allem mehr Güterzüge sollen durchs Gasteinertal rollen. Aber genau das war auch der Grund für den Widerstand gegen das Projekt: mehr Züge bedeuten mehr Lärm und ohne Lärmschutz sei das nicht hinzunehmen. Gegen deren Inbetriebnahme wehrt sich eine Bürgerinitiative und die Landesumweltanwaltschaft.

Gemeinde änderte Meinung

Diese Ansicht hatte auch die Gemeinde jahrelang vertreten. Doch dann vollzog ÖVP-Bürgermeister Gerhard Steinbauer einen Schwenk und die Gemeinde zog den Einspruch gegen die Angerschluchtbrücke zurück. Und ohne diesen Schwenk wäre der jetzige Erfolg bei den Lärmschutzverhandlungen nicht möglich gewesen, ist Steinbauer überzeugt.

„Denn es liegt natürlich in der Natur der Sache, dass es nicht sein kann auf der einen Seite mit einer Gemeinde konstruktiv zu verhandeln und nach Lösungen zu suchen, und auf der anderen Seite parallel in einen Rechtsstreit verwickelt zu sein. Darum hat sich die Gemeinde Bad Gastein dazu entschlossen, ihre Einsprüche im Bezug auf die Angerschluchtbrücke zurückzuziehen, um in konstruktive Gespräche eintreten zu können - was ein Gesamtpaket Bad Gastein betrifft. Und das hat sich als der absolut richtige Schritt erwiesen“, meint Steinbauer.

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ORF

Viele Brennpunkte in „Gesamtpaket Bad Gastein“

Neben dem Lärmschutz gehören zu diesem „Gesamtpaket Bad Gastein“ auch Lösungen für die Stubnerkogelbahn, eine neue Zufahrt und ein neues Parkdeck, beides ist mit dem Grundeigentümer ÖBB bereits ausverhandelt.

Die Lebensqualität in Gastein profitiere daher auch von der neuen Brücke, so Bürgermeister Steinbauer. Die Anrainer-Einsprüche dagegen bestehen allerdings weiterhin, die Berufungsverfahren laufen derzeit noch.

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