Wals: Neuer Bürgermeister mit frischem Wind

Nur einen Monat nach Amtsübergabe in Wals-Siezenheim (Flachgau) ist die Handschrift des neuen Bürgermeisters erkennbar. Seit Joachim Maislinger (ÖVP) den legendären Ludwig Bieringer abgelöst hat, gehen Bauvorhaben nicht mehr so leicht über die Bühne.

Drei Beispiele innerhalb weniger Wochen zeigen, dass die Uhren in Salzburgs viertgrößter Gemeinde jetzt anders ticken als zuvor. Das erste ist ein im Ortsteil Walserberg geplanter Markt im Grünland mit mobilen Marktständen, den der neue Bürgermeister Joachim Maislinger jetzt gestoppt und sich sogar mit dem eigenen Wirtschaftsbundobmann angelegt hat. „Mehr ist dort nicht genehmigt. Es kann also nicht sein, dass dort feste Container fix aufgestellt werden“, sagt Maislinger.

Auch in Siezenheim hat der neue Bürgermeister ein Wohnbauprojekt, für das Auwald gerodet wurde, auf Eis legen lassen: „Wir haben uns dazu entschlossen, das mit dem geförderten Mietwohnbau als Auflage zu widmen, auch wenn der Bauwerber davon nichts mehr wissen will. Es gibt einen Gutachter, der jetzt ein Gutachten, das die Sache verfassungsrechtlich betrachtet, ausarbeitet. Dieses soll am Mittwoch vorliegen.“

Drittes Beispiel ist das geplante Pyrotechniklager im alten Munitionslager des Bundesheeres im Ortsteil Gois: „Es schaut ganz danach aus, dass das ganze Projekt eventuell wieder scheitern könnte“, sagt der Ortschef.

Um das geplante Diskussionslager in Gois (Wals) gibt es weiter heftige Debatten.

ORF

Das Projekt eines Pyrotechniklagers im Walser Ortsteil Gois könnte endgültig scheitern

„Ich möchte nicht der Revoluzzer sein“

Joachim Maislinger zeigt also Profil und nimmt sich die langjährige Kritik der politischen Opposition und vieler Gemeindebürger vom hemmungslosen Wachstum zu Herzen: „Ich möchte hier nicht der Revoluzzer sein. Man muss einfach gewisse Sachen leicht korrigieren. Die Bevölkerung hat ganz klar das Vertrauen und die Hoffnung in mich gesetzt, dass wir in Wals-Siezenheim in Zukunft sparsamer mit unseren hochwertigen und nicht mehr großen Grundreserven umgehen.“ Es könne schon sein, dass gewisse Dinge nicht mehr so einfach gehen wie in der Vergangenheit, sagt Maislinger.

Die Fußstapfen von Vorgänger Ludwig Bieringer sind allerdings groß. Ob Joachim Maislinger die absolute ÖVP-Mehrheit mit dem neuen, rigorosen Kurs halten kann, werden die Gemeindewahlen im kommenden Jahr zeigen.

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