NEOS: Sepp Schellhorn kritisiert ÖVP

Bei der Nationalratswahl bewerben sich immer mehr. Neu ist das Tandem von Neuem Österreich und Liberalem Forum: NEOS - mit dem Gastronomen Sepp Schellhorn, der in Goldegg, Gastein und der Stadt Salzburg aktiv ist. Die Bundes-ÖVP hat es ihm nicht gerade angetan.

Weniger Bürokratie, Steuern senken - auch für Arbeitnehmer, mehr Bildung und vor allem scharfe Kritik an der ÖVP, zu der früher viele Fans und Mitglieder von NEOS gehörten: Das sind Eckpunkte der neuen Gruppe, die Dienstag in Salzburg zum ersten Mal im Wahlkampf für die kommende Nationalratswahl in Erscheinung getreten ist.

Sepp Schellhorn NEOS

Privatarchiv Schellhorn

Der Haubenkoch, Gastronom, Hotelier und ehrenamtliche Kulturarbeiter Sepp Schellhorn ist nicht gut zu sprechen auf seine Volkspartei unter Spindelegger und früher unter Schüssel auf Bundesebene. Schellhorn kandidiert nun bei der Nationalratswahl für NEOS

Kritik an Spindelegger-ÖVP: „Giftzuckerl“

Der Goldegger Gastronom Schellhorn - der lange auch Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung war - hatte bis zuletzt in Salzburg die Haslauer-ÖVP unterstützt. Und er sitzt noch immer für die Schwarzen in der Gemeindevertretung von Goldegg (Pongau).

Einen Widerspruch zu seinem neuen Engagement für NEOS sieht Schellhorn nicht: „Ich war bei der Landtagswahl für Haslauer. Das gebe ich auch zu. Aber im Bund muss ich mir das bei der ÖVP nicht mehr mit ansehen aus Frust, immer das geringste Übel zu wählen. Vom Bund werden wir seit 30 Jahren nur mit Wahlzuckerln zum Narren gehalten, die sich als giftige Bonbons erweisen. Es gehört endlich umgerührt, damit sich etwas ändert in diesem Land.“

Die nach Eigendefinition „gemäßigt bürgerliche“ Partei hat sich mit dem Liberalen Forum zusammengetan, vertritt aber auch Anliegen, die nach traditionell politischer Ideengeschichte „links“ angesiedelt sind. Die Parteifarbe von NEOS ist rosarot.

„Stronach ist nur Strohfeuer“

Mit NEOS, BZÖ und dem Team Stronach werden im Herbst dann mindestens drei Listen um die Gunst von liberalen Wählern buhlen. NEOS-Chef Matthias Strolz und sein Salzburger Spitzenkandidat Sepp Schellhorn sehen darin allerdings kein Problem: „Von allen neuen Bewegungen wird nur NEOS eine realistische Chance haben. Das BZÖ wird es nicht mehr lang geben. Bei Stronach ist gut, dass er uns hilft, Neues anzuschieben. Aber dass er nur ein Strohfeuer ist, darin sind wir uns einig“, so Strolz.

„Mehr Geld in den Börseln der Menschen“

Und Sepp Schellhorn betont, einzig NEOS habe von den Reformparteien ein handfestes Programm vorzuweisen: „Wir müssen einfach dafür sorgen, dass den Menschen in diesem Land mehr Geld im Börsel bleibt und der Staat sich nicht so viel nimmt. Das betrifft bei Steuern und Lohnnebenkosten auch die Arbeitnehmer, aber natürlich auch kleine und mittlere Betriebe, die mehr zum Investieren zur Verfügung haben sollten.“

Neben Schellhorn tritt in Salzburg auch Barbara Unterkofler für NEOS an, die Tochter von Ex-ÖVP-Landesrätin Maria Haidinger war unter anderem als PR-Unternehmerin tätig. Ziel der Gruppe ist der Einzug in den Nationalrat bei der Wahl am 29. September.

Mehr über Versprechen der SPÖ-ÖVP-Koalition in Wien, die viele als „Wahlzuckerl“ kritisieren, in ORF.at

Links: