Hund Joint findet Cannabis-Bunker

Der Polizeihund Joint aus St. Johann (Pongau) hat eine unterirdische Cannabisplantage in einem Wald entdeckt. Die perfekt getarnte Anlage in einer fünf Kubikmeter großen Grube dürfte ein 43-jähriger Einheimischer angelegt haben.

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Familie Ludl

Joint mit seinem Chef Bernd Ludl

Der viereinhalbjährige Joint kann neben illegalen Substanzen auch Fährten und Vermisste suchen: „Er ist ein sehr freundlicher Kerl zu Kindern und allen anderen Menschen, wenn er nicht bei Bedarf die Anweisung erhält, auch etwas schärfer zu werden“, sagt Polizist Bernd Ludl.

Beim jüngsten Einsatz waren Ruhe, Konzentration beim Riechen, Stöbern und Suchen gefragt. In dem nun ausgehobenen „Bunker“ eines Verdächtigen befand sich laut Polizei ein aus Holz gezimmerter Zucht- und Trockenraum für Cannabis- bzw. Marihuanapflanzen. Die Anlage wurde von Joint schnell aufgespürt - mit tatkräftiger Unterstützung durch seinen Gefährten Bernd Ludl.

Die unterirdische Plantage war mit Erde, abgestorbenen Bäumen und einem Reisighaufen gut getarnt, sagen die Ermittler. Den genauen Standort und die Gemeinde gibt die Polizei nicht bekannt.

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Wasser und Strom für den Marihuanabunker sollen aus dem nahegelegenen Wohnhaus des Verdächtigen stammen. Die Beamten hätten außerdem Cannabis im Wert von rund 9.000 Euro sichergestellt, so die Polizei. Der 43-Jährige wurde angezeigt.

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Revierinspektor Ludl

Für Joint ist die Belohnung in seinen vielfältigen Einsatzbereichen immer ein kleiner Ball, mit dem er dann spielen darf.

Multitalent auf vier Beinen

Joint ist in mehreren Disziplinen ausgebildet - zum Beispiel auch als Fährtenhund bei der Suche nach Vermissten. Im Anti-Drogen-Einsatz läuft in seinem Kopf das gleiche Ausbildungsprogramm ab wie bei anderen Aufgaben. Wenn er eine Fährte, einen Vermissten oder illegale Substanzen findet, erhält er seine Belohnung.

Und auf die Belohnung arbeitet jeder Arbeits- und Suchhund hin, der nach modernen Standards der Wolfs- und Hundeforschung ausgebildet ist - auch bei Rotem Kreuz, Erdbebenhilfe und Bergrettung zum Beispiel.

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Heroin wäre tödlich für Joint

Manche haben Beißwürste aus Stoff zum Spielen oder bekommen kleine Leckerbissen. Allerdings wenden sich professionelle Ausbilder und Hundeführer immer stärker davon ab, weil zu viel Zusatznahrung auf Dauer der Gesundheit der Tiere schaden könnte.

Drogenhunde nicht süchtig

Es sei auch eine falsche Vorstellung, wenn Laien mitunter erzählen, dass Drogensuchhunde selbst „drogensüchtig“ seien. Das betont Joints polizeilicher und privater Chef, Revierinspektor und Hundeführer Bernd Ludl, gegenüber dem ORF:

„Wenn er im Einsatz wirklich einmal etwas erwischt oder aus Eifer in einen Sack mit Heroin hineinbeißt, dann müssen wir schnell etwas dagegen spritzen. Sonst wäre der Hund in einer halben Stunde tot.“

Gerald Lehner; salzburg.ORF.at