Salzburg bei Arbeitsunfällen ganz vorne

Salzburgs Baubranche schneidet in der Arbeitsunfallstatistik besonders schlecht ab. Dies kritisiert Andreas Huss von der Gewerkschaft Bau-Holz. In Salzburg kämen auf 1.000 Bauarbeiter 86 Unfälle, im Burgenland hingegen nur 40.

Ursache für die hohe Unfallstatistik sei die kurze Bausaison in vielen Tourismusgebieten, meint Huss: „Wenn der erste Skifahrer wieder da ist, muss schon alles stehen. Das geht in Salzburg bei dieser klein- und mittelbetrieblichen Strukturen nur mit enorm viel Überstunden und je länger gearbeitet wird, desto größer ist natürlich die Unfallgefahr.“

Zehn Stunden und länger im Dienst

„Speziell im Tourismus ist der Zeitdruck natürlich enorm, das muss man auch verstehen, es ist nur ein kurzes Zeitfenster da. Die großen Unternehmen kooperieren mit uns sehr stark und versuchen Lösungen mit Schichtbetrieben und geteilten Arbeitszeiten zu finden. Das ist bei Klein- und Mittelbetrieben nachweislich nicht so. Da stehen die Arbeiter oft zehn bis zwölf Stunden auf der Baustelle und das führt natürlich zu Unfällen und körperlicher Mehrbelastung“, so Huss.

Jeder Arbeitsunfall sei einer zu viel, sagt Innungsmeister Johann Jastrinsky und verweist auf Schulungen zur Unfallverhütung an der Bauakademie. Außerdem würden auch in der Salzburger Bauwirtschaft Großbetriebe dominieren, meint Jastrinsky und will sich die Unfallstatistik genauer ansehen.

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