Almbauern wollen in Wien protestieren

In der Auseinandersetzung um die korrekte Berechnung der Futterflächen auf Salzburgs Almen gehen bei Salzburgs Landwirten weiter die Wogen hoch. Sie planen Protestfahrten nach Wien, um gegen den Landwirtschaftminister zu demonstrieren.

Viele der Almbauern haben in den vergangen Wochen und Monaten Rückforderungs- und Strafbescheide der Agrarmarkt Austria erhalten mit dem Vorwurf, sie hätten in den Förderansuchen falsche Angaben über die wahre Größe der Futterflächen auf den Almen gemacht. Es geht dabei um Rückforderungen von insgesamt rund drei Millionen Euro.

„Bauern geben nicht der Kammer die Schuld“

Beraterin Petra Fürstauer von der Bezirksbauernkammer Zell am See ist intensiv mit dem Thema befasst: „Natürlich ist keiner erfreut über einen Rückforderungsbescheid, und zum Teil werden Gelder ja einbehalten und gar nicht ausgezahlt, wenn es Rückforderungen gibt. Ich stelle aber fest, dass die Bauern nicht der Landwirtschaftskammer bzw. den Bezirksbauernkammern die Schuld an der derzeitigen Misere geben. Sie vertrauen auf unsere Beratung, die wir gemeinsam mit ihnen auf der Grundlage von Luftbildern durchgeführt haben.“

„Rückforderungen bis zu 35.000 Euro“

Fürstauer kennt auch Zahlen in dem Streit. „Die Rückforderungs-Beträge beginnen bei 100 Euro, können aber bei großen Almen Beträge zwischen 30.000 und 35.000 Euro erreichen. Was die Berechnung der Futterfläche betrifft, ist meine Forderung an die Politik und die maßgeblichen Behörden ist, dass man den Landwirten endlich eine Sicherheit für ihre Flächen gibt. Ich glaube, der richtige Maßstab dafür ist, dass für eine Kuh oder ein Tier auf der Alm ein bis eineinhalb Hektar Weidefläche zur Verfügung stehen müssen. Und das sollte man auch als Bssis für die Flächenberechnung heranziehen“, sagt Fürstauer.

Eßl: „Kann ausschließen, dass getrickst wurde“

Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Eßl betont erneut, die Bauern seien keine Betrüger: „Schwarze Schafe gibt es wohl in jeder Berufsgruppe. Aber, dass hier generell getrickst wurde, kann ich dezidiert ausschließen.“

Zehentner: „Landwirtschaftsminister soll zahlen“

Auch der Sprecher der SPÖ-Bauern, Robert Zehentner, stößt ins gleiche Horn: „Die EU-Forderungen dürfen nicht auf Kosten der Almbauern beglichen werden. Der Fehler ist in der Bürokratie des Landwirtschaftsministeriums passiert. Daher soll auch der Landwirtschaftsminister zahlen“, verlangt Zehentner.

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